ECC2 auf dem EdCoN-Learning Festival

Auf dem EdCoN Learning Festival 2025 in Heilbronn wurden Ergebnisse, Projekte und Erfahrungen aus allen Standorten der DHBW vorgestellt. Das Team ECC2 von der DHBW Ravensburg war mit einem Workshop über nachhaltiges Lernen im dualen Studium und einem Poster-Beitrag zu Fragen der organisatorischen Theorie-Praxis-Verzahnung vertreten.

Das Education Competence Network der DHBW (EdCoN) beschäftigt sich seit 2021 standortübergreifend mit der digitalen Theorie-Praxis-Verzahnung, der hybriden oder Online-Lehre und der digitalen Studienorganisation. Ziel des Projektes ist es, die digitale Transformation der Lehre zu beschleunigen. Dabei stehen Themen wie Künstliche Intelligenz in der Lehre, Elektronische Prüfungsprozesse, Videos in der Lehre, kollaboratives forschendes Lernen und Learning Analytics im Fokus.

An der DHBW Ravensburg ist mit dem Education Competence Center 2 (ECC2) ein Kompetenzzentrum angesiedelt, das unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Deuer die Verzahnung von Theorie und Praxis als Kernthema hat und Potenziale der Digitalisierung in diesem Kontext erforscht. Die Theorie-Praxis-Verzahnung ist ein Markenkern und ein zentrales Qualitätsmerkmal des Studiums an der DHBW. Das ECC2 schafft dafür Experimentierräume mit dem Fokus auf digitale Lehr-Lern-Settings und setzt Projekte pilotbasiert um.

Beim diesjährigen EdCoN-Learning Festival mit dem Thema „Ein Forum für Projekte, um gemeinsam die Lehre der Zukunft zu gestalten!“ haben sich Akteure aller Standorte ausgetauscht. Im Workshop des ECC2 zum nachhaltigen Lernen wurden mehrere konzeptionelle Ansätze für neue didaktische Designs im dualen Studium vorgestellt. Auf besonderes Interesse stieß die Diskussion rund um eine Weiterentwicklung der Lernkultur an der DHBW, hin zu einem mehr selbstgesteuerten Lernen. Im dualen Studium ermöglichen diese Modelle gerade beim Lernortwechsel der Studierenden – von der Hochschule in die Betriebe der dualen Partner und zurück von den Betrieben in die Hochschule – eine intensivere inhaltliche Theorie-Praxis-Verzahnung. Angeregt diskutiert wurde ein weiterer Aspekt des nachhaltigen Lernens, nämlich die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse, welche Lernstrategien tatsächlich erfolgsversprechend sind – und welche nicht. Deutlich wurde hierbei auch, dass Studierende nicht in einer passiven Rolle verharren dürfen (reines push learning), sondern auch eigeninitiativ gefragt sind (pull learning). Die Hochschulen können diesen Prozess auch mit digitalen Elementen fördern, aber den Studierenden nicht abnehmen.

Zudem wurden im Posterbeitrag des ECC2 die Digitalisierungswünsche Dualer Partner und Studierender in der organisatorischen Theorie-Praxis-Verzahnung vorgestellt. Das Poster fasst Ergebnisse einer Studie zusammen. Es findet sich eine Gegenüberstellung von Wünschen Studierender und Dualer Partner zum Einsatz sowie zu möglichen Funktionen einer potenziellen digitalen Plattform für Austausch, Kollaboration und Kommunikation untereinander. Insgesamt stehen beide Akteursgruppen einer solcher Plattform positiv gegenüber. Es lässt sich feststellen, dass die Studierenden mit 77% eine Austauschplattform als eher sinnvoll erachten als die Dualen Partnerunternehmen mit 59,7%. Fast alle vorgeschlagenen Eigenschaften bzw. Funktionen werden in beiden Gruppen mit über 50 % als sinnvoll eingestuft. Die Studierenden sehen den größten Nutzen in einer strukturierten Dokumentenablage (85,8%) und die Dualen Partner bei der Einreichung der Projekt- und BA-Arbeiten (78,5%). Hierfür wurden an der DHBW Ravensburg 492 Studierende und 149 duale Partnerbetriebe befragt.