„Wir wollten von Beginn an einen sinnvollen Satelliten ins All bringen“

Vor zehn Jahren ist das Studienprojekt SeeSat gestartet. Mit dem Ziel, langfristig einen kleinen Satelliten zu konstruieren und ins All zu bringen. Der Cubesat soll der Erkennung von Bränden dienen. Zehn Jahre später hat sich inzwischen ein Verein dazu gegründet und viele Studierende vom Technikcampus Friedrichshafen haben in Studienarbeiten Teilprojekte verwirklicht und getragen. Mit Unterstützung von Alumni aus dem Projekt sowie Ingenieur*innen verschiedener Unternehmen hofft die Mission Erwin etwa 2030 an ihr Ziel zu gelangen. Von Beginn an mit dabei war Dennis D´Argento – damals als Studierender und heute als Mitverantwortlicher im Verein. Er arbeitet inzwischen als Technischer Ingenieur bei Airbus.

Für die Mission Erwin braucht es einen langen Atem – aber SeeSat hat sich in seinen zehn Jahren ja prächtig entwickelt, oder?

Ja, das stimmt. Angefangen hat es als studentisches Projekt. Heute sind alle Studiengänge am Technikcampus mit Studienarbeiten an der Entwicklung des Satelliten beteiligt. Vor fünf Jahren haben wir zudem den Verein SeeSat gegründet. Die rund 35 Mitglieder sind vor allem Alumni, die dann auch dafür sorgen, dass das Wissen gut weitergegeben wird und dass wir so kontinuierlich am Ball bleiben können. Aktuell sind rund 20 Unternehmen und 60 Studierende an SeeSat beteiligt.

Was ist Ihre Mission?

Zuallererst natürlich die Entwicklung des Satelliten. Wir wollten aber von Beginn an einen sinnvollen Satelliten ins All bringen. In unserem Fall soll er für die Erkennung von Bränden optimiert werden.

Wie sieht die zeitliche Schiene aus?

Tatsächlich startet die Reise ins All bereits im kommenden Jahr. Wir wollen mit einer Mitfluggelegenheit kleinere Teile ins All schicken und vorab schon bestimmte Funktionen testen. Unsere Hauptmission Erwin, der komplette Satellit im All, braucht noch ein paar Jahre. Ziel wäre ein Start etwa 2030.

Sie sind seit zehn Jahren bei SeeSat mit dabei. Was macht für Sie den Reiz an dem Projekt aus?

Das ist die Start-up-Mentalität und die Begeisterung in dem Projekt. Die eine oder andere Nachtschicht gehörte da einfach dazu und unser Budget für Pizza war schon immer enorm hoch. Ich denke es ist die Kombination aus Teamarbeit und anspruchsvoller Technik, die viele an SeeSat begeistert.

Wie geht es nach der Start-up-Zeit weiter?

Bisher arbeiten alle Hauptamtlich über den Verein mit. Wir werden sehen, ob wir das weiter in der Weise stemmen können. Ziel ist es schließlich auch, Masterarbeiten und Promotionen über SeeSat anzubieten. Wir sind inzwischen auch eingebunden in ein internationales Forschungsprojekt in Tangier. Wir entwickeln uns also definitiv ständig weiter.