„Disziplinen zu verbinden brauchen wir auch in der Agrarwirtschaft mehr denn je“

Seit 2022 bietet die DHBW Ravensburg den Studiengang Agrarwirtschaft an. Prof. Dr. Jonas Weber ist der Studiengangsleiter, im Interview spricht er über die ersten Erfahrungen.

Herr Weber, warum passen Agrarwirtschaft und die DHBW Ravensburg gut zusammen?

Hier an der DHBW wurden in den vergangenen Jahren viele Kompetenzen aufgebaut – sei es im Bereich Medien, Tourismus, Gastronomie, der BWL oder in der gesamten Technik. Wenn es uns gelingt diese Disziplinen mit der Agrarwirtschaft zu verknüpfen, dann haben wir einen riesiges Potenzial. Etwa beim Thema Agrartourismus oder Soziale Medien. Und gerade in der Technik prallen derzeit viele Themen wie KI oder Robotik auf die Landwirtschaft ein. Hier kompetente Partner aus der Hochschule an der Seite zu haben bewirkt enorm viel im Agrarsektor. Disziplinen zu verbinden brauchen wir mehr denn je.

Die DHBW ist immer auch ein starker Partner für die Region. Da passt doch ein Studium Agrarwirtschaft bestens nach Oberschwaben, oder?

Auf jeden Fall. Ob Hopfen, Obst oder Milchvieh – wir haben eine vielfältige und geleichzeitig sehr spezialisierte Landewirtschaft und damit einen starken Agrarsektor hier. Der Studiengang passt bestens in dieses Umfeld. Dazu haben wir mit den Landwirtschaftlichen Zentrum Aulendorf Baden-Württemberg ein etabliertes Forschungsinstitut mit landewirtschaftlicher Infrastruktur vor Ort. Die Kooperation der DHBW Ravensburg mit dem LAZBW im Studiengang Agrarwirtschaft bedeutet für uns ein solides Fundament. Wir mussten dadurch nicht bei null anfangen und haben einen starken Akteur aus der Region an unserer Seite.

Ein duales Studium im Bereich Agrarwirtschaft gibt es bisher noch nicht. Ist das passend für die Branche?

Es ist ein Bildungsangebot, das andere Angebote im Agrarsektor super ergänzt. Wir haben einen breiten Sockel für die Ausbildung und natürlich einige akademische Angebote. Das duale Studium baut hier mit seiner Verknüpfung von Theorie und Praxis die ideale Brücke. Mich freut das hohe Interesse der Betriebe. Wir haben schon rund 100 Duale Partner, die gerne einen Studienplatz anbieten möchten. Und das, obwohl es für landwirtschaftliche Betriebe eine finanzielle Herausforderung ist, solch ein Angebot auf die Beine zu stellen und zu stemmen.

Wer sollte Agrarwirtschaft an der DHBW Ravensburg studieren?

Unser Ziel ist es, jungen Menschen einen direkten Zugang zur Landwirtschaft zu ermöglichen. Und da ist die Bandbreite enorm groß. Es kommen Studierende welche eng mit der Landwirtschaft aufgewachsen sind und diese Verknüpfung aus Praxis und Theorie im Studien fortführen möchten aber auch Personen, die bisher noch keine oder sehr geringe Berührungspunkte zur praktischen Landwirtschaft hatten und dies über die Praxisphasen während dem Studium erlernen möchten.  Nach ihrem Studium können die Absolventen einen Betrieb führen oder verwalten. Sie können in der Beratung, der Verwaltung oder in der Bildung in dem Bereich arbeiten. Und natürlich gibt es eine vor- und nachgelagerte Industrie, die Fachkräfte mit einem landwirtschaftlichen Hintergrund sucht.

Kontakt zum Studiengang Agrarwirtschaft: Prof. Dr. Jonas Weber, weber.j@dhbw-ravensburg.de