„Ich bin dankbar, dass ich die Entwicklung so lange mitbegleiten durfte“
Als Michael Gerster 1988, also vor 36 Jahren, als Laboringenieur an der damaligen Berufsakademie Ravensburg begann, saß die IT allerorten in den Startlöchern. Bereit, eine rasante Entwicklung anzutreten. Zum Onboarding gab es aber erstmal Bleistift, Block und Kuli. Zuständig war er für 10 PCs im Studiengang Elektrotechnik. „Ich bin dankbar, dass ich die Entwicklung in diesem Bereich so lange mitbegleiten durfte“, sagt er nun zu seinem Abschied in den Ruhestand.
„Klein aber fein“ ging es zu bei seinem Start als Laboringenieur im Schäferhof in Tettnang. Mit einem Job an der Hochschule hatte er schon länger geliebäugelt. Und so begleitete er nicht nur die technische Entwicklung von BA und DHBW Ravensburg von damals rund 800 auf heute 3.500 Studierende.
Sein Studium hatte er noch in der Nachrichtentechnik begonnen. Zwei Semester später wechselte er in den neu gegründeten Studiengang Technische Informatik. „Ich habe EDV noch mit Lochkarten gelernt“, sagt er. Vier Jahre später war die BA Ravensburg als Hochschule Vorreiter im Land bei der Einrichtung von Internet und E-Mail. Für eine kurze Weile war eine Mail ein seltenes Ereignis, die Empfänger mussten sich ihre elektronische Post im CAD-Raum am Marienplatz 2 abrufen. Dorthin war auch Michael Gerster nach seiner Tettnanger Zeit gewechselt.
IT und Hochschule entwickelten sich rasant weiter. Michael Gerster begleitete beides eifrig mit. Als Bauleiter war er beteiligt an den Bauten und Umbauten von den Gebäuden Oberamteigasse, Klösterele und Weinbergstraße. Gemeinsam mit Prof. Karl Heinz Hänssler zog es ins Klöstele, „es gab zwei Büros und zwei Vorlesungsräume, der Rest war noch Baustelle“. 25 Jahre bis zu seinem Ruhestand sollten es dort werden. Es wurde dort dann „ein wirklich schönes Miteinander mit allen“.
Lange Jahr war Gerster auch Personalratsvorsitzender. „Die treibende Kraft bei allem und bei allen Entwicklungen war immer die Lehre“, macht er deutlich. „Ich bin jeden Tag gerne hier gewesen“, sagt er bei seinem Abschied. Dass er das auch wörtlich gemeint hat, belegt ein Tag Homeoffice in 36 Jahren.