Stiftungsprofessur ermöglicht Forschungen zu effektiven Antrieben in der Luftfahrt
Prof. Dr. Philipp Krämer hat 2019 seine Stiftungsprofessur Luft- und Raumfahrttechnik am Campus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg angetreten. Ermöglicht und finanziert wird die Professur von der Zeppelin-Stiftung, deren Zweck mit die Förderung von Wissenschaft und Forschung ist. Neben der Lehre liegt damit auch ein deutlicher Schwerpunkt auf der Forschung. Was sich seither in dem Bereich getan hat, darüber legte Krämer nun einen beeindruckenden Bericht ab.
„Die Luft- und Raumfahrtbranche befindet sich in einem immensen Wandel, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind dabei die großen Themen. Um sie voranzubringen, brauchen wir nicht nur eine gute Lehre, sondern Hand in Hand damit auch eine gute Forschung“, machte Prof. Dr.-Ing. Thomas Mannchen, Studiengangsleiter Luft- und Raumfahrttechnik am Campus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg, deutlich. Eine Schlüsselfunktion dabei hat die Stiftungsprofessur, die der DHBW beides ermöglicht – Forschung sowie eine Lehre, die davon profitiert. Seit der Gründung des Studiengangs 2009 kommen aktuell jedes Jahr rund 50 Studierende aus dem Bereich zum dualen Studium in den Fallenbrunnen. Ihre Partnerunternehmen sind Diehl, Airbus, Liebherr oder auch eines der vielen mittelständischen Unternehmen aus der Branche.
Wohin die Reise an der DHBW im Bereich Forschung in der Luft- und Raumfahrt geht, erläuterte Prof. Dr. Philipp Krämer. Zwei Doktoranden arbeiten an der Vorhersage des Betriebsverhalten von Luftfahrtgetrieben mit dem Ziel, Lärm und Emissionen einzusparen, die Produktion nachhaltiger zu gestalten sowie Elemente Künstlicher Intelligenz sinnvoll einzusetzen. Ein weiteres Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, für den Zeppelin NT ein hybrid-elektrisches Antriebssystem zu entwickeln, bei einem anderen geht es um eine autonome Flugführung für eine Luftschiff-Plattform mit Erdbeobachtung. An einem inzwischen gegründeten Kompetenzzentrum zur Digitalisierung und Elektrifizierung von Luftfahrtsystemen werden die Expertise und die Forschung unter der Leitung von Prof. Krämer gebündelt.
Die DHBW Ravensburg forscht anwendungs- und transferorientiert sowie oftmals mit einem Partnerunternehmen aus der Region. Ein gutes Beispiel dafür sind die Doktorarbeiten zu effizienteren Antrieben in der Luftfahrt. Kooperationspartner dabei ist die Firma Aerospace Transmission Technologies (ATT) aus Friedrichshafen. Das Joint Venture von Liebherr-Aerospace und Rolls-Royce wurde gegründet, um die Fähigkeit und Kapazität zur Produktion von Reduktionsgetrieben für ein Getriebefan-Triebwerkdesign von Rolls-Royce zu entwickeln. „Diese Forschungen haben einen extrem hohen Stellenwert für unser Unternehmen und den Standort Friedrichshafen“, machte Tim Sowa, Geschäftsführer von ATT, deutlich. Bei aller Regionalität – der Doktorvater dieser Arbeit ist Leiter des Forschungsbereichs Luftfahrtgetriebe an der TU Wien, Prof. Dr. Michael Weigand, und die DHBW inzwischen Teil einer internationalen Forschungscommunity.
Ermöglicht und finanziert wird die Forschungsprofessur von der Zeppelin-Stiftung. Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand und Hansjörg Metzger, Abteilungsleiter der Zeppelin-Stiftung, waren mehr als zufrieden mit den Ergebnissen, die Krämer nun präsentierte. „Was Sie mit Ihrer Forschung hier leisten, ist ein überaus überzeugender Ansatz. Sie haben die Erwartungen an solch ein Engagement der Stiftung in beeindruckender Weise erfüllt“, so OB Brand.