Das Potenzial von Agriphotovoltaik

Vier Studierende Wirtschaftsingenieurwesen vom Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg haben sich im Projektmanagement mit einer Machbarkeitsstudie für Agriphotovoltaik auseinandergesetzt. Ihre Ergebnisse präsentieren und diskutieren sie auch mit politischen Vertretern. Zu Beispiel mit dem Landtagsabgeordneten und Sprecher Agrarpolitik der Grünen, mit Martin Hahn.

Das Land Baden-Württemberg setzt große Hoffnungen in Agri-PV und fördert dazu ein Modellprojekt. Für eines der Projekte fiel gerade in Kressbronn der Startschuss. Es geht um die doppelte Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen – zum Anbau von Nahrungsmitteln und zur Erzeugung von Strom. Zudem könnte Agri-PV auch viele Synergien schaffen wie die Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln sowie der Schutz vor Hagel und Sonne. Das Modellprojekt soll dazu die Daten liefern.

Martin Hahn kam just von der Einweihung der Kressbronner Anlage an den Fallenbrunnen zur Projektpräsentation der DHBW-Studierenden vorbei. Er ist überzeugter Agri-PVler, „die Obstanbauflächen vom Bodensee entsprechen dem Potenzial eines AKW“.

Die Studierenden waren in ihrer Arbeit nun in Kontakt mit vielen Akteuren rund um das Thema gekommen. Allen voran mit verschiedenen Landwirten, aber auch mit landwirtschaftlichen Instituten, Unternehmen und mit Akteur*innen aus der Politik. Was sie erlebten war noch viel Informationsbedarf rund um das Thema. Aber auch Unsicherheit bei den Landwirten, was die Machbarkeit und die Umsetzung angeht. Da waren sich die Studierenden der DHBW Ravensburg und der Grünen-Abgeordnete einig:  Ein Business Case, also ein Geschäftsszenario, das etwa Rentabilität und Investitionen unter die Lupe nimmt, wäre ein sinnvoller nächster Schritt. Den vielleicht eine nächste Studierenden-Gruppe übernehmen könnte, wie Ingo Kitzmann als betreuender Dozent meinte. Und ganz sicher wird das Thema Agri-PV auch im neuen Studiengang Agrarwirtschaft an der DHBW Ravensburg eine gewichtige Rolle spielen.

Martin Hahn lieferte übrigens bereits eine Geschäftsidee: „Wenn ich jung wäre, würde ich mit eine Agriphotovoltaikanlage für Himbeeren und Johannisbeeren bauen.“ Diese Beeren freuen sich nämlich über eine Verschattung.

Beteiligt an der Studienarbeit waren Moritz Ganter, David Bubser, Stefania Olteanu und Julian Meßmer.