Divers, traditionell, vegan: Was junge Menschen bewegt
„Was junge Menschen bewegt“ lautete das Thema des 17. Ravensburger Tourismustags, zu dem sich mehr als 220 Zuhörer*innen online zugeschaltet hatten. Organisiert wurde er vom Studienzentrum Tourismus, Hotellerie & Gastronomie der DHBW Ravensburg, unterstützt werden die Tourismusexperten der DHBW von DEHOGA und Heilbäderverband Baden-Württemberg sowie der IHK Bodensee-Oberschwaben. Bei der Veranstaltung wurden zudem Marah Brunold, Selina Demmeler und Vanessa Rösch für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten an der DHBW Ravensburg ausgezeichnet.
Seit vielen Jahren bildet die DHBW Ravensburg deutschlandweit touristischen Nachwuchs im Bereich Tourismus, Hotellerie und Gastronomie aus, rund 300 Partnerunternehmen sind dabei im dualen Studiensystem mit an Bord. Die DHBW Ravensburg als „enorm wichtig und als tragende Säule in dem Bereich“ würdigte daher auch Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg. Er sprach bei dem Tourismustag über die Bedeutung des Tourismus im Land – „eine Leitökonomie“ mit einem Bruttoumsatzvolumen von 25 Milliarden Euro.
Prof. Dr. Conny-Mayer Bonde, Studiendekanin Tourismus, Hotellerie und Gastronomie an der DHBW Ravensburg, gab dem Staatssekretär auch im Namen verschiedener Kolleg*innen anderer Hochschulen an diesem Bereich ein Papier und einen Wunsch mit auf den Weg. Ihr Anliegen: Die Tourismusforschung an den Hochschulen weiter zu verstetigen. Ein guter Ansatz sei 2021 das Brückenprogramm Touristik gewesen, über das 25 Forschungsprojekte gefördert worden waren.
Einen guten Einstig in das Thema des Tourismustags lieferte Dr. Marc Calmbach, Geschäftsführer des SINUS-Instituts. SINUS ist bekannt für seine Milieu- und Jugendstudien. Ein Ergebnis bei den 14- bis 17-Jährigen ist, dass viele Jugendliche sich durchaus an traditionellen Werten wie Familie oder Prestige orientieren, dass aber auch Werte wie Diversity und Emanzipation eine immer größere Rolle spielen. Ein weiterer Trend vor allem bei jungen Menschen ist der Verzicht auf Fleisch – Beyond Meat setzt darauf mit seinem veganen Burger. Benjamin Döring ist Regional Field Marketing Manager Europe bei Beyond Meat und hat an der DHBW Ravensburg Hotel- und Gastronomiemanagement studiert. In seinem Vortrag beleuchtete er den – veganen – Cheesburger von morgen. Und einen gesellschaftlichen Wandel, in dem laut einer Studie immerhin 41 % der Befragten angaben, in den kommenden sechs Monaten den Fleischkonsum verringern zu wollen. Einen weiteren Blick in die Zukunft tat Prof. Dr. Christian Kuhn, Geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft. Definitiv werden Digitalisierung und KI im Bäderbereich Einzug halten, so Kuhn – außerdem müssen sich die Betreiber künftig noch mehr mit vielfältigen und unterschiedlichen Ansprüchen der Gäste auseinandersetzen.
Theoretisch. Praktisch. Ausgezeichnet!
Bei der Online-Veranstaltung wurden zudem die besten Bachelorarbeiten ausgezeichnet, verliehen wurde der Preis von der Friedrich Hospitality Foundation. Die wissenschaftliche Leistung der Absolvent*innen des Studiengangs sichtbar machen und die aktuell Studierenden zu motivieren sind die Ziele der Auszeichnung. Dotiert sind die Preise jeweils mit 500 Euro – dank der Unterstützung der Friedrich Hospitality Foundation. Die noch junge Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, Grundlagen für eine solide Ausbildung im Gastgewerbe zu schaffen. Erste Projekte laufen bereits in Afrika. Aber auch hierzulande ist dies Michael und Christina Friedrich ein Anliegen. Die Gewinnerinnen:
Marah Brunold wird für ihre Arbeit „Praktische Umsetzung der Szenario-Technik am Beispiel der Corona-Pandemie in der Gut Hügle GmbH“ in der Kategorie herausragende konzeptionelle Fertigkeit ausgezeichnet, betreut wurde sie von Conny Mayer-Bonde.
Selina Demmeler wird für ihre Arbeit „Hybride Veranstaltungen in einem touristischen Unternehmen am Beispiel der Center Parcs Bungalowpark Allgäu GmbH – Marktanalyse und unternehmensspezifische Zukunftsprognose“ in der Kategorie empirisch-methodischer Anspruch und Einsatz innovativer Sozialforschung ausgezeichnet, betreut wurde sie von Prof. Stefan Luppold.
Vanessa Rösch wird für ihre Arbeit „Nachhaltiges Tourismusmanagement in der Destination Friedrichshafen – eine Potenzialanalyse unter Berücksichtigung der Tourismusakzeptanz in der Bevölkerung“ in der Kategorie hohe Praxisrelevanz für die Dualen Partner ausgezeichnet, betreut wurde sie von Harald Bacher.