Ist das Brot von gestern unser Öl von morgen?
Bei dem Marktforschungsprojekt von Studierenden BWL-Industrie der DHBW Ravensburg in Kooperation mit die Bäckerei Hamma GmbH & Co. KG ging es um das Thema „Ist das Brot von gestern unser Öl von morgen?“. Hamma mit Sitz in Ravensburg ist ein mittelständischer Handwerksbetrieb mit rund 50 Standorten im Verbreitungsgebiet Bodensee-Oberschwaben, Allgäu und Ulm.
Bereits seit mehreren Jahren wird an einem Verfahren geforscht, bei dem altes Brot mittels Hefe in Öl umgewandelt wird. Bei diesem chemischen Prozess entsteht das sogenannte Hefeöl, das in seinen Eigenschaften dem umstrittenen Palmöl sehr nahekommt. Das Besondere an diesem Verfahren ist, dass es sich um einen zirkulären Bio-Prozess handelt, bei dem weder Abfälle noch Abwässer entstehen. Die Bäckerei Hamma kann sich vorstellen, dieses Verfahren zur Gewinnung von Hefeöl zu nutzen. Und hier kommen die Studierenden der DHBW Ravensburg ins Spiel.
Ihre Marktstudie ergab, dass lediglich 4% der 353 Befragten mit dem Begriff Hefeöl vertraut sind. Dies bedeutet, dass der Bekanntheitsgrad durch gezielte Marketingmaßnahmen gesteigert werden muss, um die gewünschte Nachfrage bei den Verbraucher*innen zu schaffen.
Zudem stellte sich heraus, dass das Marktpotenzial für reines Hefeöl aktuell zu gering ist. Interessant sind daher vor allem die Produkte, bei denen sich Palmöl durch Hefeöl ersetzen lässt. Hierzu zählen Babynahrung und Brotaufstriche sowie Süßigkeiten und Waschmittel. Zu der Kernzielgruppe gehören vor allem Verbraucher*innen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 5.000 Euro. Zentrale Kaufkriterien dieser Zielgruppe sind Nachhaltigkeit, Inhaltsstoffe sowie der Geschmack des Produktes.
Eine weitere zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass die aktuelle Preisbereitschaft der Befragten deutlich zu gering ist, um am Markt konkurrieren zu können.