Ein Algenluftfilter und ein digitaler Stammbaum überzeugen die ADC-Jury

Die Verleihung des ADC Junior Awards war den Mediendesignern der DHBW Ravensburg auch in diesem Jahr ein ausgesprochenes Fest. Mit ihren Semester- und Abschlussarbeiten holten sie zweimal Gold, einmal Silber, viermal Bronze und vier Auszeichnungen. Vollkommen zurecht ist die DHBW Ravensburg beim ADC-Ranking der kreativsten Hochschulen kürzlich erneut auf Platz 2 gelandet.

Der Art Directors Club (ADC) Deutschland ist „der“ führende Kreativenverband in Deutschland. In dem Verband setzen die führenden Designer und Werber im Land seit Jahrzehnten Maßstäbe in der kreativen Kommunikation. Ein wichtiges Anliegen dabei ist die Förderung von Talenten, unterstützt durch einen Nachwuchswettbewerb. Motto des diesjährigen Wettbewerbs war „Superkraft Kreativität – findet immer einen Weg“.  „Relevante Themen liebevoll und positiv anzupacken – darum ging es und darum wird es sicher auch in Zukunft gehen“, sagt Gepa Hinrichsen, Chairwoman für den ADC Talent Award 2021, sie lobt: „Die Arbeiten der Talente sind dieses Jahr vielleicht das Beste am ADC: fantasievoll, engagiert und auch handwerklich eine Eins.“

Goldener Nagel

„Clair“: Anika Kinghorst, Lukas Neukam

Im Projekt „Clair“ haben die Studierenden ein Luftfiltersystem auf Algenbasis entwickelt, das ganz einfach nachgebaut werden kann, um die Luftqualität zu verbessern.

„Weltweit sind 90 Prozent der Bevölkerung täglich toxischen Werten von Feinstaub ausgesetzt. Algen können nicht nur Sauerstoff produzieren, sondern binden auch Feinstaub. Um diese Eigenschaft zu nutzen haben wir in unserem Projekt ein Luftfiltersystem auf Algenbasis entwickelt, das jeder mit einfachen Mitteln überall auf der Welt nachbauen kann, um die Luftqualität bei sich zu Hause zu verbessern.“ 

Link zum Video: https://youtu.be/oqoENs3oShM

 

„FAM – Das Spiel für die ganze Familie“: Nikita Smirnov, Felix Piaskowski, Manja Nagert, Louis Kurz

Bei FAM handelt es ich um ein Gesellschaftsspiel mit crossmedialen Funktionen, das im Laufe der Zeit zu einem digitalen und persönlichen Stammbaum über Generationen hinweg wird.

„Die Persönlichkeiten unserer verstorbenen Familienmitglieder verblassen mit der Zeit. Wenn es niemanden mehr gibt, der über die verstorbene Person berichten kann, bleiben langfristig nur unpersönliche Daten und Fakten übrig. Wie schafft man es, die Familienhistorie spannend und spielerisch zu entdecken, zu archivieren und künftigen Generationen zugänglich zu machen? Die Idee ist es, die Charaktereigenschaften und persönlichen Geschichten von Familienmitglieder festzuhalten, damit auch zukünftige Generationen diese kennenlernen können. Das Gesellschaftsspiel FAM ist die Lösung und ist für die ganze Familie gedacht. Es hat crossmediale Funktionen, sodass während des analogen Spiels persönliche Erkenntnisse mit Hilfe einer App festgehalten werden und auf einer Website ein automatischer Stammbaum der Familie erstellt wird. Das Spiel wird innerhalb der Familie weitergegeben und ermöglicht Nachfahren mehr über ihre Wurzeln zu erfahren. Mit der Zeit füllt sich ein digitaler, persönlicher Familienstammbaum, der über Generationen weitergeführt wird.“

 

Silberner Nagel

„DIEalogue“: Natascha Jokic, Teresa Kundrus, Simon Schäffeler, Jonas Kraus

Bei App DIEalogue hilft dabei, sich schon im Leben mit dem Tabuthema Tod auseinanderzusetzen. Es geht um bürokratische Entscheidungen genauso wie im liebe Erinnerungen und vieles mehr.

„In unserem 5. Semester war die Aufgabe eine Idee auszuarbeiten, die langfristiges Denken fördert. Viele Bereiche unserer heutigen Gesellschaft sind auf kurzfristiges Denken ausgelegt. Das Ergebnis ist, dass oft Entscheidungen getroffen werden, die zukünftigen Generationen schaden anstatt zu helfen. Dabei haben wir festgestellt: Um langfristig denken zu können, muss man über sein eigenes Leben hinausdenken. Dafür haben wir die App DIEalogue geschaffen, die das Tabuthema Tod in der Gesellschaft aufreißt und den Umgang mit dem eigenen Tod erleichtern sowie die Kommunikation darüber auf neue Art und Weise fördern soll. DIEalogue ermöglicht es im Alltag fernab von unangenehmen Situationen bürokratische Entscheidungen frühzeitig zu treffen und Erinnerungen für Freunde und Familie zu sammeln. Sowohl der digitale als auch der materielle Nachlass kann über die App festgehalten werden und über verschiedenste Kanäle an die Hinterbliebenen weitergegeben werden. Auch Erinnerungen von externen Apps, optional auch durch einen Algorithmus generiert, können mit DIEalogue nach dem Tod geteilt werden.“

 

Bronzener Nagel

„WORDS OF BOREDOM“: Natascha Jokic, Simon Schäffeler, Manuel Hoppe

„What to do next“: Haydar Öztürk, Teresa Kundrus, Jonas Kraus

„The Sound of Karlsruhe“: Annalena Greger

„Kumu App – the Role of Design in Educating a Taboo Topic: Sex Ed App for Indonesian Teenager“: Rachel Gonzal

 

Auszeichnung

„ori – new dimensions“: Haydar Öztürk, Manuel Hoppe, Katharina Vahlenkamp

„Regelmut – die Spiel- und Aufklärungsbox zur Menstruation“ – Diana Wahl

„Die Hitzeinsel Stuttgart“: Sebastian Winter

„Chaos Monkey“: Josefa Rackl