Regionalität hat für junge Weinkundinnen die höchste Bedeutung
Die Studierenden des Studiengangs BWL-Industrie III (Jahrgang 2017) haben für die Weinkellerei und dualen Partner Zimmermann-Graeff & Müller GmbH (ZGM) den Markt erforscht, betreut wurden diese von Prof. Dr. Thomas Dobbelstein. Gerald Wüst, Marketing-Leiter bei der mittelständischen Weinkellerei in Rheinland-Pfalz, hat die Marktanalyse seitens ZGM unterstützt, er briefte die Studierenden.
FORSCHUNGSFRAGE
Die Weinbranche möchte neue Konzepte für ein jüngeres Zielpublikum zu entwickeln. Die neue Weinmarke „allure“ von ZGM soll speziell die weibliche Zielgruppe zwischen 20 und 35 Jahren ansprechen. Die zentrale Forschungsfrage für ZGM lautete daher: Kann die Weinmarke es schaffen, diese junge Zielgruppe für den Weinkonsum zu gewinnen? Zentrales Kennzeichen von „allure“ ist seine Zertifizierung als klimaneutrales Produkt, weshalb sich weitere Fragestellungen mit dem Einfluss von Klimaneutralität auf den Kaufentscheidungsprozess sowie dem grundsätzlichen Verständnis von Klimaneutralität beschäftigten. Die Studierenden befragten im Juli und im August Frauen der Jahrgänge 1990 bis 2000. 848 Teilnehmerinnen wurde vor allem über die sozialen Medien sowie über die klassische E-Mail-Kaltakquise für die Befragung gewonnen.
REGIONALITÄT IST KONSUMENTINNEN WICHTIGER ALS KLIMANEUTRALITÄT
Bei der Frage nach der Wichtigkeit von ausgewählten Zertifizierungen gaben 91% der Befragten an, dass sie eine Zertifizierung als regionales Produkt als „wichtig“ oder sogar als „sehr wichtig“ erachten. Eine Zertifizierung als Bio-Produkt kommt auf 72% und steht damit sogar noch vor der Zertifizierung als klimaneutrales Produkt (67%). Eine Zertifizierung als veganes Produkt landete bei 24%. Auch wenn eine Klimaneutralitäts-Zertifizierung noch nicht als wichtigste Zertifizierung bei Lebensmitteln angesehen wird, so lassen einige weitere Ergebnisse darauf schließen, dass Klimaneutralität einen guten Zusatznutzen mit sich bringt und von vielen Konsumentinnen gewünscht ist.
WEIN IST BELIEBTESTES ALKOHOLISCHES GETRÄNK
Untersucht wurde zudem, welches alkoholhaltige Getränk von den Befragten am häufigsten getrunken wird. Dabei landete Wein (50%) mit weitem Abstand vor Bier (25%), Schaumwein (11%) und Spirituosen (7%). Diese Erkenntnis dürfte vor allem den Auftraggeber freuen, der als einer der größten Weinkellereien in Europa in den vergangenen Jahren auf stagnierende Absatzzahlen in der Weinbranche blickt. Die Gruppe der 20-30-jährigen Frauen wurde somit als aussagekräftige Zielgruppe für den Weinmarkt bestätigt.
GROSSES LOB VOM DUALEN PARTNER
Gerald Wüst von ZGM zeigte sich beeindruckt über die professionelle Aufarbeitung der Ergebnisse. „In meiner langen Berufslaufbahn habe ich bereits viele Marktforschungspräsentationen gesehen, Ihre steht denen der großen Firmen hinsichtlich der Aufbereitung in nichts nach“. Wüst lobte zudem die gute Zusammenarbeit mit den Studierenden.