Studierende der DHBW Ravensburg „designen“ das Landes-Jazz-Festival
Das Landes-Jazz-Festival im November 2019 in Ravensburg und Weingarten wirft seine Schatten voraus: Das Programm steht komplett, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Dazu gehören natürlich auch Plakate, Flyer, Programmhefte und ein Internet-Auftritt. Und hier kommt die DHBW Ravensburg ins Spiel: Das grafische Design wurde von Mediendesignern der DHBW entwickelt. Das Key Visual und die gestalterische Leitidee stammen von Rachel Gozal und von Jennifer Beck. Verschiedene Studierendengruppen arbeiten auf dieser Grundlage weiter an Printmaterial, Webseite, Bewegtbild, Animation, und, und, und.
Schon bald nach der Vergabe des Festivals durch den Jazzverband Baden-Württemberg an Jazztime-Ravensburg e.V. reifte beim Vereinsvorstand die Idee, hinsichtlich Grafik und Design ganz neue Wege zu gehen. Schließlich richtet man ein solch großes Festival höchstens alle 20 Jahre aus – und: Der ehrenamtlich tätige Verein verfügt über enormes Know-how in Sachen Musik und Veranstaltungsorganisation, nicht jedoch hinsichtlich Grafik und Design. Man wandte sich also an die DHBW Ravensburg, dort lernen Studierende in Mediendesign genau das, worauf es bei der Öffentlichkeitsarbeit für große Veranstaltungsreihen ankommt: Ein schlüssiges Konzept, wie rund 30 Veranstaltungen visuell präsentiert werden können. Die Studierenden konnten so über mehrere Semester hinweg in einer Reihe von Projektarbeiten die komplette visuelle Identität eines großen internationalen Musikfestivals prägen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Rathgeb erarbeiteten sie ab Herbst 2018 in mehreren Stufen, wie das Landes-Jazz-Festival optisch ansprechend präsentiert werden kann – in sämtlichen Medien und im öffentlichen Raum.
Plakate, Programmhefte, Flyer, Webseite wurden von mehr als zehn Teams oder einzelnen Studierenden erarbeitet. Das Thema Jazz war für manch einen absolutes Neuland, die Bedingungen jedoch für alle gleich: Das Key Visual, also das Leitmotiv, und die Kernelemente des Designs mussten verwendet und die gestalterische Idee verstärkt werden. Rachel Gozal und Jennifer Beck haben es entworfen, dazu gehört neben dem Logo des LJF vor allem ein bewegliches 3D-Objekt mit prägnanten Buchstaben. Markus Rathgeb zum Design: „Im Kern der Aufgabe geht es um die Visualisierung von Musik. Für das Key Visual wurden große Buchstaben manuell gebaut und als Mobile arrangiert. Durch Bewegung der bunten Elemente, und die unterschiedlichen Perspektiven entstehen unzählige Varianten und Improvisationen – genau wie im Jazz.“
Rachel Gozal und Jennifer Beck sind nach der Entwicklung des Key Visuals weiter an Bord, von ihnen stammen die wesentlichen Anwendungen für Print und die Webseite, sie arbeiten zudem an den Applikationen im Bereich Bewegtbild. Grafik und Design für eine solche Großveranstaltung sind ein enorm weites Feld. Rund zehn Studierendengruppen arbeiten mit ihren Dozenten an Anzeigen, Sonderbeilagen, Merchandising Artikeln, Kurzvideos für Social Media, Visualisierung eines Orientierungssystems oder weiteren optischen Signalen im öffentlichen Raum.
Katharina Vahlenkamp und Tabea Wöhr bildeten zum Beispiel das Team, dessen Entwürfe für Poster umgesetzt werden: „Wir fanden es schön, mit dem Key Visual zu arbeiten, waren uns aber auch einig, dass es eine große Herausforderung ist, daraus etwas Neues zu machen. Wir haben viel mit Farben experimentiert. Insgesamt waren wir zehn Wochen damit beschäftigt – neben diversen Vorlesungen und anderen Projekten.“
Neben den Studierenden hat das Großprojekt natürlich auch die Professoren und Dozenten der DHBW Ravensburg begeistert und beschäftigt. Für Webseite und Online-Anwendungen ist Prof. Mathias Hassenstein mit dem Dozenten Simon Gallus verantwortlich, für Bewegtbild/Animation Prof. Dr. Klaus Birk und für Anwendungen in Print und im öffentlichen Raum Prof. Andrea Hennig und Prof. Dr. Markus Rathgeb.
Die Auftraggeber von Jazztime hatten und haben die Qual der Wahl. „Natürlich sehen wir manches mit anderen Augen als die Dozenten, wir haben ja auch nicht so viel Sachverstand wie die Professoren“, sagt Gerhard Reuther, Vorsitzender von Jazztime: „Aber dafür haben wir vielleicht einen emotionaleren Blick auf die Arbeiten. Insgesamt eine fantastische Arbeit!“
Text: Tim Jonathan Kleinecke