Zeppelin-Stiftung ermöglicht Stiftungsprofessur Luft- und Raumfahrttechnik an der DHBW Ravensburg
Im April hat Prof. Dr. Philipp Krämer seine Stiftungsprofessur Luft- und Raumfahrttechnik am Campus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg angetreten. Ermöglicht und finanziert wird die Professur von der Zeppelin-Stiftung, deren Zweck mit die Förderung von Wissenschaft und Forschung ist. Neben der Lehre liegt damit auch ein deutlicher Schwerpunkt auf der Forschung. Krämers Thema sind zukünftige Antriebsstränge. Darunter fallen elektrische wie hybride Antriebe genauso wie die Entwicklung intelligenter Komponenten und Bauteile.
Philipp Krämer hat an der Universität Stuttgart und in Toulouse Luft- und Raumfahrttechnik studiert. Seine Promotion entstand im Anschluss daran am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig, in der Abteilung Hubschrauber thematisierte er die mathematische Modellbildung von Flugmechanik.
Auf die Erfahrungen in dem Forschungszentrum folgte als erste Station der beruflichen Praxis Airbus Defence and Space in Ottobrunn im Bereich Flugregelung. 2007 wechselte er zu Eurocopter, später Airbus Helicopters, einem Hersteller von Helikoptern und Flugzeugbauteilen, in die Projektleitung für Innovative Rotorsysteme. 2011 übernahm Krämer dort in Donauwörth die Programmleitung Forschung – Forschungsstrategie, Grundlagenentwicklung und aktive Rotorsysteme. Unter anderem bereitete er dabei verschiedene Technologien für die Serie vor. Schließlich war Krämer in der Serienprogrammleitung verantwortlich für die Weiterentwicklung der Airbus Helicopters H135, eines Hubschraubers, der vor allem für die Luftrettung und für die Polizei im Einsatz ist.
Den Kontakt zur Lehre hat der 45-Jährige dabei durch verschiedene Lehrtätigkeiten nie verloren – und auch den Spaß daran nicht. Die Stiftungsprofessur an der DHBW Ravensburg kam für ihn daher genau richtig, „dabei kann ich Lehre und Forschung ideal miteinander verbinden“, so Krämer. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Erforschung zukünftiger Antriebsstränge, einerseits von intelligenten und vernetzten Komponenten in den Fluggeräten und andererseits von elektrischen und hybriden Antrieben für das effiziente und umweltfreundliche Fliegen. „Das ist mehr als ein Trendthema, sondern eine Notwendigkeit. Mein Ziel ist es, in diesem Bereich in der Bundesliga der Hochschulforschung mitzuspielen“, sagt Prof. Dr. Philipp Krämer. Das wird auch der Lehre zu Gute kommen, sein Kerngebiet dabei sind die Flugregelung sowie neue Konzepte bei den Luftfahrtantrieben. An die DHBW Ravensburg zu kommen, begründet Krämer auch mit dem dualen Studiensystem: „Ich bin davon überzeugt. Und auch von dem Nutzen von und für das dazugehörige Netzwerk an Unternehmen – von der kleinen Firma bis zum internationalen Konzern.“
Die Zeppelin-Stiftung finanziert die Professur über fünf Jahre mit gut einer Million Euro. Oberbürgermeister Andreas Brand meinte dazu: „Wir sind ein Technologiestandort und wollen das auch bleiben.“ Im Bodenseekreis arbeiten in der Luft- und Raumfahrt immerhin rund 10.000 Menschen. Prof. Dr.-Ing. Herbert Dreher bedankte sich bei Stadt und Stiftung. „Wir sind froh über ihre Unterstützung, gerade auch, weil das Land Baden-Württemberg in der letzten Zeit eher zögerlich bei der Finanzierung der Hochschule war.“ Die Zeppelin-Stiftung hatte den Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg etwa bereits beim Neubau unterstützt und auch den Aufbau des IWT – Institut für Wissens- und Technologietransfer finanziell möglich gemacht.
Die DHBW Ravensburg bietet in Friedrichshafen den sechssemestrigen Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik an. Auf ein viersemestriges Grundstudium folgt ein zweisemestriges Vertiefungsstudium in den Bereichen Luft- und Raumfahrtsysteme sowie Luft- und Raumfahrtelektronik. Duale Partner sind namhafte Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche wie Airbus Defence and Space an mehreren Standorten, Liebherr-Aerospace und Liebherr-Elektronik, Diehl Aerospace und Diehl Aviation, Recaro, OHB, PFW Aerospace, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen.