Experten tagen zu nationaler Tourismusstrategie
Vor fast einem Jahr haben CDU, CSU und SPD eine nationale Tourismusstrategie im Koalitionsvertrag verankert. Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat sich dem Thema nun in einem Fachgespräch mit Vertretern aus Politik, von Verbänden und aus der Wirtschaft gewidmet. Mit auf dem Podium saß auch Prof. Dr. Conny Mayer-Bonde, Studiendekanin Tourismus, Hotellerie & Gastronomie an der DHBW Ravensburg.
Der Tourismus ist mit rund drei Millionen Arbeitsplätzen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Und die Branche wächst: Im vergangenen Jahr waren knapp 478 Millionen Übernachtungen ein Rekordwert. Dennoch klagen viele in den Unternehmen der Tourismuswirtschaft über zu viel Bürokratie, fehlendes Personal, den Preisdruck für die kleinen und mittleren Betriebe und einiges mehr. Die Bundesregierung hat sich daher vorgenommen, erstmals eine Tourismus-Strategie zu entwickeln.
Die Fraktion von CDU/CSU im Bundestag hat das Thema nun in einem Fachgespräch aufgegriffen. Wie können wir die Wettbewerbsfähigkeit dieses Wirtschaftsbereichs stärken? Wie kann die Branche von der Digitalisierung profitieren? Wie können wir die Tourismuswirtschaft besser fördern? – lauteten die Fragen.
Thomas Bareiß gab den ersten Impuls, er ist der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung – und ein Alumnus der DHBW Ravensburg – hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die kleinen und mittleren Unternehmen zu unterstützen. Er will Rahmenbedingungen schaffen für Arbeitskräfte, Arbeitszeit oder steuerliche Regelungen. Ein wichtiges Anliegen ist vielen Akteuren auch der Abbau von Bürokratie. Ein Thema, das auch Prof. Dr. Conny Mayer-Bonde von der DHBW Ravensburg sich auf die Fahnen geschrieben hat. Sie ist nicht nur Professorin und Studiendekanin im Studienzentrum Tourismus, Hotellerie & Gastronomie an der DHBW, sondern auch Mitglied im Nationalen Normenkontrollrat und im Tourismusbeirat der Bundesregierung. Bei dem aktuellen Fachgespräch machte sie in ihrem Statement darauf aufmerksam, dass viele Regelungen aus Sicht der großen Unternehmen aufgesetzt werden. „Wir müssen die Gesetzgebung von den kleineren Unternehmen her denken“, appellierte sie. Sie forderte die Stärkung des KMU-Tests, der bei jedem neuen Gesetz überprüfen soll, ob den Belangen von KMUs Rechnung getragen wird. Außerdem warb sie für eine Digitalisierung von Meldescheinen in Beherbergungsbetrieben.