Das Fahren wird elektrisch, smart und autonom
Im Nachgang zum Mobilitätstag ging es in der Wirtschaftslounge an der DHBW Ravensburg um die Zukunft der Mobilität. Referent war Eberhard Zeeb, er ist bei der Daimler AG für autonome Fahrfunktionen und Systeme zuständig. Rund 80 Zuhörer interessieren sich dafür, wie Daimler sich in den kommenden Jahren aufstellt. Organisiert wurde der Vortrag von der IWT Wirtschaft und Technik GmbH der DHBW Ravensburg, die in dem Format Wirtschaftslounge in Ravensburg weitere Vorträge zu zukunftsträchtigen Themen plant.
CASE ist bei Daimler die Zauberformel der Zukunft. Wer als Autobauer bestehen will, der muss vier Felder weiterentwickeln: Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung und Services (Shared & Services) sowie elektrische Antriebe (Electric) – CASE.
Mit Hochdruck geht es bei Daimler dabei voran mit der Elektrifizierung. 2022 sollen zehn neue Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf dem Markt sein, 25% der neuen Fahrzeuge sollen bis 2025 elektrisch unterwegs sein. Dementsprechend wird derzeit die Produktion umgestellt. Weil nicht sicher ist, ob es tatsächlich so kommt, müssen die Produktionsstätten künftig beides können – Verbrenner und Elektro, so Zeeb. Ob denn weiter an der Brennstoffzelle geforscht würde, wollte ein Zuhörer wissen. Definitiv, so Zeeb, denn noch wisse keiner, welcher Antrieb sich in Zukunft durchsetzt.
Beim autonomen Fahren ist ein Einstieg über viele, viele Assistenzsysteme gemacht – tatsächlich fahrerloses Fahren kann sich aber so recht noch keiner vorstellen. Das wurde auch bei der Diskussion an der DHBW Ravensburg deutlich. Ein langfristiges Ziel. Die Industrie tastet sich da vorwärts, Zeeb nannte einige Beispiele. Der Zwischenschritt sind autonome Passagen, bei denen der Fahrer zunächst im Notfall immer noch eingreifen muss und damit die Verantwortung behält. Apropos Assistenzsysteme. Parken, bremsen, lenken: Da geht bereits vieles. Ein Zuhörer mit drei Jahre altem Daimler gab dem Daimler-Mann gerne ein Rückmeldung: Schilder erkennen noch ausbaufähig, „selber parken kann er aber perfekt“. Nicht alles klappt halt auf Anhieb.
Shared & Devices wird vor allem für Großstädte relevant, so Zeeb. Car Sharing und Ride Sharing sind hier Stichworte. So richtig revolutioniert werde das erst durch das autonome Fahren. „Das Problem von car2go ist, dass die Leute nicht 500 Meter zum Auto laufen wollen. Wenn es von selber kommt, dann wird das richtig interessant“, so Zeeb.
Das letzte CASE-Stichwort ist Vernetzung. Dass vieles im Alltag smart wird – das ist in Zeiten von Saugrobotern und Alexa wohl eine Tatsache.