Industry Talks beschäftigen sich mit der internationalen Personalentwicklung
Viele Partnerunternehmen der DHBW Ravensburg haben Niederlassungen im Ausland, großes Thema dabei ist das Personalrecruiting vor Ort. Die Ravensburger Industry Talks haben deshalb diese Dualen Partner mit Vertretern von Partnerhochschulen der DHBW Ravensburg zusammengebracht. Idee ist die gemeinsame Entwicklung von dualen Elementen. Es soll ein Mehrwert entstehen, sowohl für die Firmen als auch für die Partnerhochschulen.
Die Keynote hielt Rainer Zinow, Senior Vice President Mid-Market, SAP AG. Bei SAP hat man einen großen Bedarf an Fachkräften weltweit. Und gehandelt: SAP hat etwa in Indien und China, aber auch in Irland und den USA eigene Ausbildungsprogramme mit dualen Elementen gestartet. SAP setzt auf das duale Studium – 2018 haben dort 150 duale Studierende begonnen. „Wir haben uns gefragt, wie wir auf lange Sicht erfolgreich sein können“, so Zinow. Die Antwort ist „great employees“. Wichtig ist der Nachwuchs – „we hunt the early talents all over the world“.
Prof. Dr. Karin Reinhard, Studiengangsleiterin BWL-International Business, gestalte im Anschluss eine Diskussion mit weiteren Firmenvertretern. Carolin Wolfsdörfer von der ZF Friedrichshafen AG war in leitenden Funktionen in den USA und ist aktuell Leiterin des Werk 1 in Friedrichshafen. Auch ZF fördert den Nachwuchs in den Niederlassungen im Ausland mit speziellen Programmen. „Wir müssen dabei oft eine neue Kultur schaffen. In den USA ist es zum Beispiel absolut ungewöhnlich, wenn die Firma die Studienkosten übernimmt.“ Manuel Rehm ist Sales Director bei der Winterhalter Gastronomie GmbH, der Spezialist für Spülsysteme ist ein „hidden champion“. Auch für Winterhalter ist es schwierig, gute Mitarbeiter für die Auslandsniederlassungen zu rekrutieren – „vor allem in Japan und in Thailand haben wir große Probleme“, so Rehm. Dr. Nicola Intini, Site Manager bei der Robert Bosch Power Tools GmbH, berichtete von ersten dualen Ansätzen in Italien – „wer are moving“. Torge Fischer ist bei der Cooperative Education Consult GmbH, ihn beschäftigt derzeit der Aufbau eines dualen Studienmodells in China.
Am Nachmittag der Industry Talks lag der Schwerpunkt auf dem Vergleich von dualen Studienmodellen im internationalen Vergleich. Es diskutierten Avinash Kashyap aus Indien, Prof. Dr. Theo Andrew und Carver Pop aus Südafrika sowie Gustavo Guillemim aus Mexiko.
Thomas Schieber, Leiter des International Office der DHBW Ravensburg, interessierte besonders, von welchen dualen Modellen die Hochschulen sowie die Unternehmen im Ausland am meisten profitieren. Möglich sind Praktika, Auslandssemester, Double Degree-Programme oder sogar ein komplettes Studium an der DHBW Ravensburg. Alle Teilnehmer waren sich da einig: Es muss eine flexible Mischung sein, denn die Voraussetzungen sind jeweils ganz unterschiedlich.
Ein Blick in die Zukunft rundet das Programm des Symposiums ab. Den wagten der Erste Bürgermeister von Ravensburg, Simon Blümcke, Rektor Prof. Dr.-Ing. Herbert Dreher und Udo J. Vetter von Vetter Pharma. Inspirierten würden sie von einer filmischen Zukunftsvision, die Gaststudierende kreiert und gedreht hatten.