„Der schönste Weg zum Wunschberuf“
Bernd Benthin hat vor zehn Jahren seinen Abschluss in Medien- und Kommunikationswirtschaft an der DHBW Ravensburg gemacht, inzwischen arbeitet er als Politikredakteur beim ZDF. Den Kontakt in den Süden hat er nie verloren, ab November beginnt er als Dozent und gibt einen Praxisworkshop in seinem „alten“ Studiengang.
„Dass ich im Journalismus arbeiten will, war mir von Anfang an klar. Auf Medien- und Kommunikationswirtschaft in Ravensburg bin ich gekommen, weil auch mein Bruder dual studiert hat und vor allem von der Praxisnähe viel Gutes erzählt hat. Über die DHBW Ravensburg habe ich gehört, dass die Verflechtung von Theorie und Praxis dort auch wirklich gelebt wird. Mein Partnerunternehmen war dann schließlich das ZDF in Mainz.
Ich hatte mir natürlich auch Gedanken darüber gemacht, ob ein BWL-Studium die richtige Grundlage für einen Berufsweg als Journalist ist. Aber ich finde das stimmig, wie an der DHBW in Ravensburg das journalistische Handwerk mit BWL verbunden wird. Ich kenne auch einige Ehemalige, die heute als Wirtschafts- oder Börsenredakteure arbeiten.
Mein Studiengangsleiter damals war Prof. Benzinger, der den Medienbereich in Ravensburg ja aufgebaut hatte. Bei ihm hat man deutlich gemerkt, wie er für seine Arbeit brennt und lebt. Ich denke, durch den ständigen Kontakt zu den Firmen hat er immer einen guten Einblick in die Praxis behalten. Ich erinnere mich noch an meine Diplomarbeit, eine 15-minütige Reportage über die Formula Student. Da habe ich mich mit Professor Benzinger inhaltlich teils richtig in den Haaren gehabt. Am Ende ist der Film dann sogar ausgezeichnet worden – und dieses Ringen um das Ergebnis hat mir sicher viel mehr gebracht, als ein einfaches Durchreichen.
Ich selbst arbeite heute beim ZDF und kann sagen, dass ich dort als Politikredakteur den Beruf ergriffen habe, den ich mir vor Studienbeginn erträumt hatte. Neben der aktuellen Berichterstattung habe ich immer wieder auch die Möglichkeit, einfach tiefer einzusteigen und Themen längerfristiger zu betrachten. Gerade arbeite ich zum Beispiel an einer 45-Minuten-Dokumentation für Phoenix: „Das Hohe Haus“. Es geht dabei um die neue Legislaturperiode im Bundestag, möglicherweise eine Bewährungsprobe für die Demokratie. Ein Kollege und ich haben dazu Abgeordnete aller Fraktionen ein Jahr lang begleitet – gemeinsames Erkennungsmerkmal: der Nachname Müller.
Wenn ich jetzt als Dozent wieder an die DHBW Ravensburg komme, kann ich, denke ich, auch ein bisschen vermitteln, wie man seinen eigenen Weg findet und verfolgt. Für meinen ‚Praxisworkshop TV‘ habe ich schon eine Mail vom Kurssprecher mit einer Art Wunschliste bekommen – und ich habe mich gefreut, weil es zu dem passt, was ich dort einbringen will.
Ich habe in all den Jahren verfolgt, was die DHBW Ravensburg so macht. Auch mit ehemaligen Kommilitonen habe ich noch Kontakt. Dieses Jahr habe ich mit meiner Familie Urlaub am Bodensee gemacht. Das war super, die Region auch mal im Hochsommer zu erleben, in der Zeit war ich früher immer in der Praxisphase. Wir waren auf dem Rutenfest und zum ersten Mal auch im Flappachbad – gerade in diesem heißen Sommer war das traumhaft.“
Die Dokumentation „Das Hohe Haus“ von Lars Seefeldt und Bernd Benthin läuft am 18. Oktober um 20.15 Uhr auf Phoenix.
40 Jahre // 40 Gesichter. Weitere Portraits gibt es auf der Sonderseite zum 40-jährigen Jubiläum.