„Typografische Exzellenz“ für DHBW-Mediendesigner in New York
Der Type Directors Club New York hat das Projekt „illitera“ der Mediendesigner Nicolas Bernklau und Tobias Müller mit dem „Certificate of Typographic Excellence“ ausgezeichnet. In ihrer Abschlussarbeit an der DHBW Ravensburg haben die beiden sich mit dem Thema Analphabetismus beschäftigt. Ihre Arbeit wird nun bei der Award Exhibition in New York gezeigt und geht dann auf Tournee in Ausstellungen auf der ganzen Welt.
Keine Personengruppe ist vom Thema Typografie so weit entfernt wie Analphabeten – das war der Ausgangspunkt der Arbeit der beiden damaligen DHBW-Studenten. Immerhin gelten in Deutschland rund 7,5 Millionen Menschen als funktionale Analphabeten, das heißt sie verfügen nicht über das übliche Maß der Schriftbeherrschung. In Kreativworkshops haben Nicolas Bernklau und Tobias Müller nun Analphabeten dazu inspiriert, sich visuell mit der Welt der Schrift zu beschäftigen. Ziel war es, dass aus diesen Workshops einerseits Buchstaben und Schriftsysteme entstehen und den Teilnehmern andererseits die Angst eben vor diesen genommen wird. Zur zusätzlichen Motivation wurden die Ergebnisse an 34 Gestalter weltweit verschickt – diese reagierten mit 56 typografischen Plakaten, in denen die Schriften schließlich Anwendung fanden. „Unser Ziel war es vor allem, den Menschen auf künstlerische Art einen Zugang zur Schrift zu verschaffen, sie sollten stolz auf ihre Arbeit sein“, erklärt Tobias Müller.
Entstanden ist ein Buch, das all diese Arbeiten zeigt, ergänzt durch eine Online-Dokumentation des Vorgehens sowie Recherchen und Fachinterviews der Studierenden zu dem Thema. Außerdem soll das entstandene Workshopformat nun als gemeinnütziges Projekt in Kooperation mit Einrichtungen wie Arthelps e.V. weitergeführt werden.
Die Arbeit, die im Dezember bereits vom Deutschen Designer Club (DDC) mit einem „Award für Gute Gestaltung“ ausgezeichnet wurde, kam nun auch in New York bestens an. Der Type Directors Club, führende Institution zur Förderung der Typografie, hat es sich seit vielen Jahren zum Ziel gesetzt, herausragende Typografieprojekte auszuzeichnen. Wichtigstes Instrument ist der Wettbewerb, dessen Siegerprojekte in Ausstellungen in 16 Ländern gezeigt werden. In diesem Jahr haben mehr als 2000 Designer aus 55 Ländern ihre Arbeiten eingereicht. Eine ausgesprochene Ehre also, dass die Abschlussarbeit an der DHBW Ravensburg zu den preisgekrönten Werken gehört und sich nun mit dem Titel „Typographic Excellence“ schmücken darf. Betreut wurde die Arbeit im Studiengang Mediendesign von Prof. Dr. Klaus Birk.
Die beiden DHBW-Absolventen arbeiten inzwischen beide als Junior Art Direktoren bei ihren Partnerunternehmen aus dem Studium – Tobias Müller bei Schmittgall Health und Nicolas Bernklau bei Jung von Matt/Neckar.