„Links den Verbrennungsmotor und rechts die E-Gitarre“

Mit einem Festakt plus Sommerfest wurde Prof. Dr.-Ing. Martin Freitag als Leiter des Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg verabschiedet. Dass es dabei viele Worte gab, versteht sich von selbst. Im Falle von Martin Freitag versteht es sich aber auch von selbst, dass der musikalische Anteil dabei mindestens ebenso hoch war.

Vor 27 Jahren hatte er als externer Dozent an der damaligen Berufsakademie begonnen, seit 16 Jahren ist er Professor und seit neun Jahren Leiter des Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg. Ende September geht Prof. Dr.-Ing. Martin Freitag nun in den Ruhestand.

Rektor Prof. Dr.-Ing. Herbert Dreher würdigte dabei seinen Einsatz für den Technikcampus, der seit 2002 auf dem Gelände Fallenbrunnen in Friedrichshafen angesiedelt ist; und auf dem heute 1300 Jungingenieure im dualen Studium ihren technischen Schliff erhalten. In seiner Zeit hat sich die Techniksparte enorm entwickelt etwa mit Studienangeboten wie Luft- und Raumfahrttechnik, Energie- und Umwelttechnik sowie Leichtbau. Zuletzt feilte Freitag an einem Konzept für den lang ersehnten Neubau gegenüber dem bestehenden Gebäude. Ein besonderes Anliegen waren ihm immer die Studierenden, denen er immer sein Ohr lieh und denen er Freiräume in einem StuV-Container verschaffte. Diese stellten ihm zu seinem Abschied daher auch ein 1a-Arbeitszeugnis aus.

Dreher würdigte Freitag zudem als „duales Phänomen“, bei dem beide Gehirnhälften – die für die Ratio und die Logik sowie die für die Kreativität und etwa die Musik – vollständig ausgebildet sind. „Links der Verbrennungsmotor und rechts die E-Gitarre.“ Musik ist Freitags Passion, die Initiative für das jährliche „DHBW rockt“ geht somit auf seine Kappe. Die Mitarbeiter dankten es mit einem selbstgedrehten Musikvideo und der Noch-Campus-Chef revanchierte sich mit einem Auftritt beim Sommerfest.

„Der Mick Jagger vom Friedrichshafen“: Diesen Titel bekam er von Friedrichshafens Bürgermeister Andreas Köster verliehen. Der befand zudem: „Würde es die DHBW nicht geben, müsste man sie erfinden.“ Stefan Haas, Leiter der Ausbildung FN bei der ZF Friedrichshafen AG, bestätigte, dass die ZF sich gerne von DHBW-Absolventen „infiltrieren“ lasse. Er zählte immerhin 750 DHBW-Absolventen in 39 Jahren allein bei der ZF.

Campus-Chef wird Freitag ab Oktober zwar nicht mehr sein, der DHBW bleibt er allerdings verbunden. Alle seine Vorlesungen wird er weiter halten, in der Forschung aktiv bleiben und die Laborlandschaft am Campus FN weiterentwickeln. Und keine Rede: selbstverständlich bei DHBW rockt auftreten.