So vielfältig sind die Karrierewege in Tourismus, Hotellerie und Gastronomie
Rund 3000 Studierende haben in den vergangenen fast 40 Jahren die Studiengänge Tourismus, Hotellerie und Gastronomie an der DHBW Ravensburg absolviert. Ergo: Touristische Einrichtungen in ganz Deutschland bauen heute über diese ehemaligen Studenten auf das Know-how der DHBW Ravensburg. Beim Aluminforum des Studienzentrums berichten jedes Mal einige von ihnen über ihren Werdegang und über ihre Arbeit.
„Sie haben genau das richtige Studium gewählt“, meinte bei dem Alumniforum Christoph Muth, der neue Chef des Center Parcs Park Allgäu. Er wird den Aufbau des Parks begleiten, ab 2018 steht ihm eine spannende Eröffnungszeit bevor. Muth hat nach einer Kochlehre in München an der DHBW Ravensburg studiert und kam über den Robinson Club Istanbul über verschiedene Ferienclubs in Italien und Ägypten zu Center Parcs an die Nordseeküste und schließlich ins Allgäu. Dort entsteht gerade ein Ferienpark mit 1000 Ferienhäusern, 5000 Betten und geplant einer Million Übernachtungen im Jahr. Rundum eine Herausforderung also. „Stellen Sie sich nur ein Detail vor: Jeden Morgen werden wir künftig die 1000 Ferienhäuser mit frischen Brötchen beliefern.“ Dass in Leutkirch gerade ein enormer Wirtschaftsfaktor entsteht, steht außer Frage – allein die Anzahl an geplanten Arbeitsplätzen beläuft sich auf rund 650.
Nach dem Studium gleich in der Region geblieben ist Claudia Philipp. Beim Flughafen Friedrichshafen arbeitete sie zunächst in Marketing, Vertrieb und Unternehmenskommunikation. Ehe sie 2013 ins Regionale Tourismusmanagement im Landratsamt Bodenseekreis wechselte. Dort koordiniert sie unter anderem die Projekte der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH. Als wichtige Themen wurden dort die Saisonverlängerung und die internationale Marktbearbeitung ausgemacht; bei letzterem sind derzeit Italien und England im Visier. Ein wirkliches Mammutprojekt ist die Echt Bodensee Card, die die bestehenden Gäste- und Kurkarten ablösen soll. Echte Überzeugungsarbeit. Fazit von Claudia Philipp über ihre Arbeit im Regionalen Tourismusmanagement: „Ich muss viel vermitteln, Netzwerke schaffen und pflegen. Und ich brauche auch oft ein dickes Fell.“
Marion Arnemann hat nach ihrem Abschluss an der DBHW Ravensburg noch ein Architekturstudium draufgesattelt. Heute arbeitet sie für private Auftraggeber in München in allen Leistungsphasen von Neubau- und Sanierungsobjekten. Auch kann sie Veröffentlichungen in der Architekturzeitschrift Detail verzeichnen. Beim Alumniforum heftete sie sich an die Spur des Hotels 4.0 – noch zu Gast oder schon zu Hause. Sie blickte in die Zukunft und machte diverse Trends aus – etwa von der Kurzlebigkeit hin zum Sinnhaften, von der Reise hin zum speziellen Moment oder vom Erlebnis hin zur Entdeckung.
Dass große politische Umbrüche auch weitreichende Folgen für die Tourismuswirtschaft haben, wird vielen in der Branche tagtäglich vor Augen geführt. Inwieweit die Trump-Wahl Auswirkungen auf sein USA-Geschäft hat, diskutierte Martin Pundt, Geschäftsführer des Nordamerika-Reiseveranstalters Invatarru GmbH. Pundt absolvierte schon 1988 die damalige Berufsakademie Ravensburg und war seitdem in leitender Position für verschiedene internationale Touristikunternehmen tätig.
Und so hatte das Alumniforum des Studienzentrum Tourismus, Hotellerie und Gastronomie wieder aufs Beste gezeigt, welche verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten sich den Absolventen bieten. Aktuell arbeiten rund 300 Unternehmen der Branche aus ganz Deutschland als duale Partner mit der DHBW Ravensburg zusammen. Jedes Jahr beginnen in dem Bereich rund 200 junge Menschen mit ihrem Studium.