Ilse-Essers-Preis geht an Katharina Kaiser und an Lena Spindler
Katharina Kaiser und Lena Spindler habe sich in diesem Jahr den Ilse-Essers-Preis der Stadt Friedrichshafen als beste Absolventinnen im Bereich Technik am Campus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg verdient. Sie haben vergangenen Oktober ihr Studium Wirtschaftsingenieurwesen sowie Maschinenbau / Konstruktion und Entwicklung, Mechatronische Systeme abgeschlossen. Das Partnerunternehmen ist in beiden Fällen die MTU Friedrichshafen.
„Wer einen so guten Abschluss erreicht wie Sie, der muss mit Leidenschaft dabei sein“, sagte Bürgermeister Andreas Köster bei der Preisverleihung. Diese Leidenschaft für die Technik vereint die Patin des Preises, Ilse Essers, mit den heutigen Preisträgerinnen Katharina Kaiser und Lena Spindler. Die beiden dürfen nun eine Woche in Singapur an einem Standort eines Unternehmens der Zeppelin-Stiftung verbringen.
Katharina Kaiser kommt aus Tettnang, nach ihrem dualen Studium Wirtschaftsinformatik an der DHBW Ravensburg arbeitet sie inzwischen als Versuchsingenieurin bei der MTU. Die Technik hat es ihr schon immer angetan – „als ich zu Weihnachten eine Puppe bekam, habe ich geweint“, erzählt sie. In der Schule nutzte sie die Gelegenheit für die Robotics AG. An ihrer Studienzeit haben ihr besonders die Auslandesaufenthalte gefallen – in Edinburgh und in Akron/Ohio.
„Eine tolle Zeit, die rasend schnell verging“, sagt Lena Spindler aus Oberdorf über ihre Studienzeit an der DHBW Ravensburg. Der Wechsel von Theorie und Praxis im Unternehmen hat ihr bei ihrem Studium besonders gut gefallen. „Man hat im dualen Studium die Möglichkeit, im Unternehmen viele Abteilungen kennenzulernen. Das habe ich besonders geschätzt, denn später im Beruf geht das nicht mehr.“ Dass es für sie ein technischer Beruf werden soll, war von Beginn an klar. Nach Realschule und später Fachhochschulreife lernte sie zunächst Technische Zeichnerin bei MTU. Dort ermutigten sie die Ausbilder zu einem Maschinenbau-Studium an der DHBW Ravensburg. Inzwischen sattelt sie ihren Master drauf. „Mein Ziel ist es, an den See zurück zu kommen und gerne wieder bei der MTU zu arbeiten“, sagt sie.
16 Prozent der Studierenden in der Technik sind an der DHBW Ravensburg heute junge Frauen. In den Hochschulen und Unternehmen sind sie mehr als gerne gesehen. Ilse Essers hingegen lebte in einer Zeit, in der Frauen in dem Bereich noch jede Menge Hürden in den Weg gestellt wurden. Angefangen beim Besuch der Friedrichshafener Jungenschule, wofür die Eltern erst eine Genehmigung erwirken mussten. Ilse Essers machte erste Erfahrungen im Konstruktionsbüro von Vater Kober in Manzell. Sie studierte und promovierte in München, begeisterte sich fürs Fliegen und ging schließlich als erste Wissenschaftlerin in die Luftfahrtgeschichte ein.