Eine App erzählt Geschichten von Menschen in Istanbul
Zeichnen, schneiden, kleben und das Ergebnis schließlich zu einer App verarbeiten: Drei Tage lang arbeiteten Prof. Mathias Hassenstein von der DHBW Ravensburg sowie der DHBW-Dozent Jens Schmidt mit 20 Studierenden in einem Workshop an der Mimar Sinan Universität in Istanbul. Seit drei Jahren gibt es diesen Austausch, neben den Workshops sind in diesem Jahr auch erstmals Studierende aus Istanbul im Studiengang Mediendesign zum Austausch an der DHBW Ravensburg.
Mit Schere, Stift, Kleber, Pappe und Papier waren die 20 angehenden Grafikdesigner der Mimar Sinan Universität drei Tage lang am Werk. Ihre Aufgabe: Urban Dweller – Augmented Reality with Pen and Paper. Sie sollten demnach einen urbanen Bewohner mit seiner ganz eigenen Geschichte erfinden und grafisch zu Papier bringen. Am Computer wurde die „Handarbeit“ schließlich zum digitalen Werk – zugeordnet zu einem Ort in der Stadt wurde das Ergebnis in eine App eingearbeitet und soll dort dann „abrufbar“ sein. Der Fantasie war damit freier Lauf gewährt, es entstanden Geschichten von der Suche nach dem Glück, von Gerechtigkeit, mal absurd, mal melancholisch oder lustig.
„Es war ein tolles Erlebnis, das uns allen viel Spaß gemacht hat. Das hat uns gefreut gerade in einer Zeit, in der uns so viel Besorgniserregendes aus der Türkei erreicht“, so Mathias Hassenstein. Die aktuelle Lage spielte in den drei Tagen kaum eine Rolle. Wohl aber der Austausch der Kulturen. Dafür, so findet der Professor Mediendesign, liefern die „Urban Dwellers“ viel Gelegenheit. Sagen die erdachten Stadtbewohner doch viel aus über den Ort, an dem sie leben. Genügend Gesprächsstoff also, die Zeichnungen helfen zudem über so mach sprachliche Lücke hinweg und schließlich ist das Projekt ein technisch einfach zu meisternder Einstieg in das App-Design. „Wir planen die Aufgabe auch mit unseren Mediendesign-Studenten an der DHBW Ravensburg und auch bei anderen Partnerhochschulen zu wiederholen“, so Hassenstein. So könnte eine internationale Community dieser fiktiven „Städter“ entstehen.
Die DHBW Ravensburg pflegt den Kontakt zur Mimar Sinan Universität der Künste in Istanbul seit drei Jahren, für Mathias Hassenstein war es der zweite Workshop in Istanbul. Bei diesem Erasmus-Austausch von Dozenten alleine soll es nicht bleiben, in diesem Jahr sind auch zwei Istanbuler Studierende an der DHBW in Ravensburg.