Bachelor, Master, Doktor
Florian Kumb hat an der DHBW Ravensburg BWL-Medien- und Kommunikationswirtschaft studiert, anschließend seinen dualen Master gemacht und vor Kurzem nun auch seine Doktorarbeit vorgelegt. Im Interview berichtet er über sein Studium und seine Erfahrungen.
Herr Kumb, warum haben Sie sich für ein Bachelor- und Master-Studium an der DHBW entschieden?
In der Medienbranche sind neben einem fundierten wissenschaftlichen Studium praktische Erfahrungen ausschlaggebend. Das duale Bachelor-Studium an der DHBW hat mir beides zur gleichen Zeit ermöglicht. Entscheidend für das Masterstudium an der DHBW war der modulare Aufbau des Studienprogramms. Dadurch konnte ich mich weiter spezialisieren und auf Führungsaufgaben vorbereiten. Außerdem wusste ich, dass an der DHBW alles so organisiert wird, damit Intensivstudium und Vollzeitberufstätigkeit vereinbar sind.
Welche Erwartungen wurden erfüllt?
Die Studieninhalte waren „state of the art“ und vermittelten Theorien, Modelle und Methoden, die hohe Praxisrelevanz aufweisen. Neben Professoren halten auch externe Dozenten Vorlesungen und geben so Einblicke in Unternehmen, Strategien und Prozesse. Während des Bachelor- wie Masterstudiums war ich gleichzeitig Student und Mitarbeiter des ZDF. Dies hat den Einstieg nach dem Studium enorm erleichtert. Keiner meiner Kommilitonen hatte nach dem Abschluss Probleme, in der Branche Fuß zu fassen.
Welchen Studienverlauf, welche Module haben Sie gewählt und wie bewerten Sie die Inhalte für ihre berufliche Praxis?
Ich habe meinen Fokus auf medienbetriebswirtschaftliche Module und Fächerkombinationen gelegt. Für mich bestand der Reiz darin, betriebswirtschaftliche Theorie und die Praxis der Medien- und Kreativwirtschaft zusammenzubringen. Beim Verständnis für beide Seiten, Theorie und Praxis, besteht aus meiner Sicht in den Unternehmen oftmals eine Lücke, die Studierende der DHBW nach Abschluss des Studiums besetzen können.
Wann und warum haben Sie für sich die Entscheidung getroffen, zu promovieren?
Ich habe mich schon während des Masterstudiums entschieden, im Anschluss zu promovieren. Noch vor der Masterarbeit hatte ich ein Exposé verfasst und nach möglichen Betreuern gesucht. Mir war klar: Wenn, dann promoviere ich direkt nach Bachelor und Master. Später, in veränderten Lebensphasen, wird ein solcher Schritt immer schwieriger.
Haben Sie sich für ein Promotions-Studium von der DHBW gut vorbereitet gefühlt?
Ich habe mich sowohl fachlich wie persönlich gut vorbereitet gefühlt. Aber natürlich war ich gespannt auf den Vergleich mit Absolventen von anderen Universitäten und Hochschulen in den Doktorandenkolloquien und Seminaren. Meine Sorge, dass mein spezifisches Bachelor- und Master-Studium für die Promotion zu wenig universell sein könnte, war unbegründet. Im Gegenteil: Gegenüber Doktorranden mit eher generalistischen Masterabschlüssen in BWL, VWL oder vergleichbaren Geisteswissenschaften hatte ich den Vorteil, die relevante Literatur für meinen Themenbereich umfassend zu kennen.
Was bringt ein Promotions-Studium für Sie persönlich und karrieretechnisch?
Mir persönlich hat die Promotion die Gelegenheit gegeben, mich vertieft über einen längeren Zeitraum mit einer einzelnen Fragestellung wissenschaftlich auseinanderzusetzen. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmwirtschaft ist ein Thema aus meinem unmittelbaren Arbeitsumfeld. Ich habe, vereinfacht gesagt, die Ursachen erforscht, die dazu führen, dass der Exportweltmeister Deutschland kein international wettbewerbsfähiges Filmangebot bereitstellt. Die Ergebnisse der Forschung haben mich persönlich interessiert, leisten einen Beitrag zur Wissenschaft und liefern mir neue Perspektiven auf einen Bestandteil meiner Tätigkeit.
Was würden Sie Master-Studierenden im Hinblick auf ein Promotionsstudium raten?
Wer ein Bachelor- und Masterstudium an der DHBW absolviert hat, ist für das wissenschaftliche Arbeiten während der Promotion gut vorbereitet. Vor allem die Fähigkeit, Doppelbelastungen über einen längeren Zeitraum durchzustehen, ist sehr hilfreich und nicht zu unterschätzen. Denn die psychischen und physischen Belastungen während einer externen Promotion sind genauso groß, wie während des berufsintegrierten Masterstudiums. Statt Vorlesungen und Klausuren wechseln sich Phasen der Recherche, Forschung und des Schreibens ab – und es warten durchaus Rückschläge und inhaltliche Durststrecken.
Wie geht es für Sie persönlich weiter?
Erst einmal mit mehr Schlaf und etwas mehr Freizeit… Und beruflich haben im ZDF seit dem Beginn des dualen Bachelor-Studiums immer neue Herausforderungen auf mich gewartet. So sieht es auch für die nähere Zukunft aus. Ansonsten plane ich meine berufliche Entwicklung nicht langfristig. Das wäre in der schnelllebigen Medienwelt auch falsch. Nur eines ist sicher: Der Branche werde ich ganz sicher treu bleiben.