Continental und ZF erforschen mit Studierenden die Zukunft der Mobilität

Sie gehören zu den weltweit führenden Automobilzulieferern und forschen und entwickeln gemeinsam mit Studierenden nun beide am Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg an Themen der Zukunft in der Mobilität. Die Rede ist von Continental sowie von der ZF Friedrichshafen AG. Vor allem mit dem Bereich autonomes und hochautomatisiertes Fahren werden die Studierenden sich befassen.

„Wir sind stolz darauf, dass die beiden Weltmarktführer im Bereich autonomes Fahren mit uns am Technikcampus Friedrichshafen kooperieren“, sagt Prof. Dr.-Ing. Herbert Dreher, Rektor der DHBW Ravensburg. „Unsere Studierenden haben so die Möglichkeit, sich gemeinsam und mit Unterstützung dieser Firmen Gedanken über neue und zukunftsträchtige Formen der Mobilität zu machen und entsprechende Lösungen mitzuentwickeln.“ Beide Firmen sind in eigene Räume am Campus Friedrichshafen gezogen und werden unterstützt vom Weiterbildungsinstitut IWT der DHBW Ravensburg, das die Angebote federführend koordiniert.

ZF-Innolab

Im ZF-Innolab können künftig Studierende der DHBW, deren Partnerunternehmen im Studium die ZF Friedrichshafen AG ist, an Zukunftsthemen wir autonomes Fahren und digitale Geschäftsmodelle forschen. Die Studierenden arbeiten dabei eng mit der ZF-Denkfabrik zusammen, einer Abteilung, die sich der frühen Identifikation langfristiger Trends und neuer Wachstumsfelder widmet. Die Arbeit im ZF-Innolab wird dabei ganz unterschiedliche Bereiche und Akteure sowie deren Anliegen und Technologien miteinander verknüpft. Das Innolab ist somit eine logische Ergänzung der Forschungsarbeit der ZF-Denkfabrik. „Die Automobilbranche steht vor dem tiefgreifendsten Wandel ihrer 130-jährigen Geschichte“, sagt ZF-Personalvorstand Jürgen Holeksa. „Der Trend zum autonomen Fahren und der Wunsch der Menschen nach verkehrsmittelübergreifender Mobilität verlangen neue Denkansätze. Mit dem Innolab wollen wir kreative Impulse für zukunftsweisende Mobilitätslösungen ermöglichen und unterstützen unsere Nachwuchskräfte darin, sich möglichst früh mit diesen Themen befassen zu können.“

Continental Trend Antenna

Im Trend Antenna Netzwerk von Continental forschen bereits rund 170 Studierende und Wissenschaftler weltweit gemeinsam mit Continental an den Mobilitätstrends der Zukunft. Teil dieses Netzwerkes ist inzwischen auch der Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg. Auch hier erforschen und realisieren Studierende mit fachlicher Unterstützung von Continental-Entwicklern und Professoren der DHBW Projekte im Bereich Fahrerassistenzsysteme. Untersucht werden neue Technologien und der Einsatz von Sensoren in Fahrzeugen. „Der Trend des hochautomatisierten Fahrens und neue Marktsituationen stellen uns vor die Herausforderung, schnellstmöglich neue Forschungsfelder zu erschließen und Prototypen zu entwickeln. Diese Entwicklung zeigt uns auch, dass wir vielfältige Mitarbeiter mit Kreativität, Tatendrang und Mut brauchen“, sagt Karlheinz Haupt, Leiter des Geschäftsbereiches Fahrerassistenzsysteme bei Continental. „Daher freut es mich sehr, dass wir hiermit die Möglichkeit haben, neue Ideen unabhängig vom Tagesgeschäft zu erforschen. Gleichzeitig können wir Nachwuchsingenieure an das spannende Thema hochautomatisiertes Fahren heranführen und ihnen die Möglichkeit geben, sich in Entwicklungsprojekten zu beweisen. Diese Kooperation wird eine Bereicherung für uns und die Studenten sein.“ Personalleiter Marcel Verweinen meint: „Uns ist es besonders wichtig, in der Region den akademischen Nachwuchs zu fördern und ihm bereits frühzeitig Einblicke in das innovative Arbeitsumfeld der Fahrerassistenzsysteme bei Continental in Lindau zu ermöglichen.“

Mit einem Laborwagen den Straßenzustand detektieren

Wie Continental Trend Antenna funktioniert, das belegt am besten ein aktuelles Beispiel. Der duale Continental-Student Adrian Pawlak, 4 .Semester Fahrzeugelektronik, war einer der ersten Studenten im Trend Antenna. Im Rahmen seiner dreimonatigen Praxisphase baute er einen Laborwagen mit Radarsensoren auf. Dieser Laborwagen bildet die Basis für die Studienarbeiten anderer Studierender an der DHBW, die Untersuchungen zur Erkennung von Straßenoberflächen angehen werden. Dabei versuchen sie zu evaluieren, wie gut die installierten Radarsensoren den Straßenzustand detektieren können. Die Erkennung des Fahrbahnzustandes ist eine wichtige Voraussetzung für neue Sicherheitsfunktionen im Fahrzeug. „Für mich war es eine einmalige Chance, in der Continental Trend Antenna eigenständig ein Entwicklungsprojekt umzusetzen. Hier konnte ich mich beweisen, kreative Lösungsansätze für eine Problemstellung finden und diese direkt umsetzen“, erklärt Adrian Pawlak.

Der sehr gut ausgestattete Technikcampus Friedrichshafen, die langjährige Berufserfahrung der DHBW Professoren sowie das umfangreiche Wissen der Continental-Entwickler am Standort Lindau bilden die Basis für diese einmalige Möglichkeit, sich interdisziplinär und branchenübergreifend zu vernetzen.