Das elektrische Fahrgefühl überzeugt

Fünf Elektroautos stehen für CampusMobil zur Verfügung, Studierende und Mitarbeiter der Hochschulen im Friedrichshafener Fallenbrunnen können sie nutzen. Damit die Autos von emma – e-mobil mit anschluss auch in der Sommerpause gut ausgelastet werden, sind sie in dieser Zeit wochenweise auch an interessierte Kunden vom Stadtwerk am See, an Mitarbeiter der Stadt Friedrichshafen, dem Landratsamt Bodenseekreis sowie der Hochschulen vergeben worden. Ziel war es, an der Elektromobilität interessierten Fahrern einen Eindruck und Erfahrungen mit den Fahrzeugen zu vermitteln. Fragebögen geben nun Aufschluss darüber, Horst Geisselbrecht von der DHBW Ravensburg wertete sie aus.

Sehr gut kamen bei den Befragten das Fahrgefühl und das Handling der Renault Zoes an. „Das Fahrgefühl war sehr angenehm. Die fast nicht vorhandenen Fahrgeräusche erinnern eher an ein leises Dahingleiten und verringern den Stresslevel“, schreibt etwa Ina Wick. Jörg Mattausch lobt die „einfache Bedienung des Fahrzeugs“. Keine Frage: Ebenfalls gut an kam die Tatsache, dass man mit E-Auto in Friedrichshafen kostenfrei parken und im Bodenseekreis kostenfrei aufladen kann.

Kritisch betrachteten die E-Auto-Tester die Reichweite und das Laden. Rund 150 Kilometer weit kommt man mit einem vollgeladenen Akku, mit 90 Minuten Ladezeit an den Säulen muss man rechnen. Mit Klimaanlage nehme die Reichweite jedoch drastisch ab. Größere Fahrten hatten sich die meisten verkniffen, „auf dem Weg zum Feldberg gibt es beispielsweise nur eine einzige Stromtankstelle“, schreibt Andrea Fritz. Andere wollten es ebenfalls nicht wagen, wer weiß, ob die einzige angegebene Ladestation dann auch tatsächlich frei ist und ob der Ladevorgang an den Säulen auch verständlich erklärt ist.

Auf die Frage, ob sich das Elektroauto zum Pendeln eignet, antworteten die meisten mit Ja. Spontan zum Kauf und damit zum Umsteigen wollten sich die meisten noch nicht entscheiden. Ein Nutzer hat sich ausgerechnet, dass allein die Batteriemiete dem monatlichen Kraftstoffverbrauch entsprechen würde. Andrea Fritz allerdings hat die eine elektrische Woche vollauf überzeugt: „Nach einer Woche mit emma steht für mich fest: Mein nächstes Auto wird ein Elektroauto.“ Ihre Überschlagsrechnung hat ergeben: Bei 12.000 Kilometern im Jahr und Stromkosten von vier Euro auf 100 Kilometer spart sich noch 700 Euro im Jahr trotz Batteriemiete. „Dafür schalte ich gerne meinen Kopf ein, wenn es um das ,Nachtanken´ geht. Ihr Vorschlag: Wenn alle Supermärkte auf ihren Parkplätzen Strom verkaufen würden, wäre das für mich eine ideale Lösung.“

„Die Aktion mit dem einwöchigen Test der Elektroautos kam gut an“, sagt Horst Geisselbrecht. Ziel war es, dass die Tester solch ein Fahrzeug mal für einen längeren Zeitraum ausprobieren können, um zu sehen, ob ein E-Auto eine gute Alternative wäre. Dem Projektleiter Horst Geisselbrecht von der DHBW Ravensburg und den Projektpartnern bestehend aus Stadtwerk am See, Landratsamt Bodenseekreis und Stadt Friedrichshafen  von emma gaben die Fragebögen wertvolle Eindrücke.