Campo Bahia: DHBW-Absolventen sorgen für das weltmeisterliche Quartier
Wer hätte das gedacht: Auch die DHBW Ravensburg hat ihr Scherflein dazu beigetragen, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft vor einem Jahr Weltmeister in Brasilien geworden ist. Absolventen und Dozenten der DHBW Ravensburg hatten mit der TREUGAST dafür gesorgt, dass die Kicker in ihrem WM-Quartier, dem Campo Bahia, auch weltmeisterlich untergekommen waren. Sportlich war die Herausforderung, in nur fünf Monaten im paradiesischen Nichts von Brasilien ein Luxus-Quartier entstehen zu lassen.
Traumhaft schön ist der Platz, an dem federführend der Münchner Investor Dr. Christian Hirmer den Bau von 14 Villen plante. Als sich entschied, dass daraus das WM-Quartier für die deutsche Fußballnationalmannschaft werden sollte, war klar, dass in minimalen fünf Monaten ein maximal perfektes WM-Quartier entstehen musste.
Und hier kommt die TREUGAST ins Spiel. Die Unternehmensberatung für die Hotellerie übernahm die Aufgabe. Nämlich den Bau von 14 Villen in ein Hotelressort nach DFB-Ansprüchen umzumünzen und anschließend ein würdiger Gastgeber für die Kicker und den DFB-Tross zu sein. Eine mehr als sportliche Angelegenheit. Ein TREUGAST-Team in München und eines in Brasilien machten sich sofort an die Arbeit. Michael Lidl, Andreas Reichert und Julian Miebach, alle Absolventen im Studiengang BWL-Hotel- und Gastronomiemanagement der DHBW Ravensburg, zogen in München die Strippen, sie haben das Projekt wesentlich mitentwickelt. DHBW-Dozent Thomas Schlieper war unter anderem mit seinem Marketing & Sales Team der TREUGAST Managementgesellschaft mit von der Partie. Zur Chefsache hatte TREUGAST-Firmengründer Prof. Stephan Gerhard den Campo Bahia gemacht. Als Dozent gibt auch er seine Erfahrung regelmäßig an die Studenten der DHBW Ravensburg weiter – im Frühjahr und Sommer 2014 war seine Mission in Brasilien allerdings, das beste WM-Quartier aller Zeiten zu schaffen.
Am 6. Juni 2014 sollte die Nationalmannschaft am Campo eintreffen. Es blieben also fünf Monate Zeit, in der jede Minute mit einer neuen Herausforderung für das TREUGAST-Team aufwartete. 14 Villen wurden zum Hotel umgeplant und eingerichtet. Die Möbel für das Restaurant beispielsweise dürften noch heute im brasilianischen Zoll hängen. Ein neuer Zulieferer wurde gefunden, Schreiner der Region legten Nachtschichten ein, ihre Tische tun zum Teil noch heute ihren Dienst. Der örtliche Bäcker machte sich indes vertraut mit der deutschen Backkunst. Rund 100 Personen sollte das Personal zählen. Man wurde fündig und schaffte es zudem, die zum Teil noch Hotel-Laien auf 5-Sterne-Standard zu schulen. „Wir mussten dazu quasi ein Schule vor Ort aufbauen“, so Michael Lidl. Die Liste des DFB wurde Punkt um Punkt abgearbeitet. Und auch die 300 Kilo „zertifizierte Mundeiswürfel“ pro Tag für die Entspannung der Kicker in der Eistonne stellten kein unüberwindbares Problem dar.
„Die größte Herausforderung war die IT“, sagt Lidl. Das abgelegene Camp war nicht nur lediglich per Fähre zu erreichen sondern technisch auch nicht angeschlossen. „Da mussten wir mit der Regierung um Glasfaserkabel verhandeln.“
Der 6. Juni und die Kicker kamen – und siehe: Das Campo war perfekt. So gut wie, zumindest. Ein Hotel dieser Größenordnung gönnt sich normalerweise ein Pre-Opening, mindestens einen Testmonat also. Dafür war keine Zeit. Die WM-Helden haben aber davon nichts mitbekommen, wenn sie segeln waren, hat der TREUGAST-Chef schnell noch eine Steckdose eingebaut und sich um weitere Details gekümmert. So hat er auch kein einziges Spiel der WM live gesehen. Es hat sich gelohnt, die Bilder der entspannten Kicker im Camp kennt jeder. „Es waren tolle Gäste“, sagt Michael Lidl. Denen man gerne auch einen kleinen Extrawunsch erfüllte, Thomas Müller etwa war mit ein paar Löcher im Rasen zum Golfen glücklich zu machen.
Deutschland Weltmeister, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach lobt das „beste WM-Quartier aller Zeiten“: So hat ein jeder seine ehrgeiziges sportliches Ziel erreicht. Und keine Frage: Die DHBW Ravensburg hat ihr Scherflein dazu beigetragen. Für die TREUGAST ging es an die dritte Aufgabe: Aus dem WM-Campo ein Luxus-Ressort zu gestalten und zu vermarkten. Und bald stehen auch schon die Olympischen Spiele 2018 in Brasilien für das Campo Bahia vor der Tür. Dieses Mal jedoch entspannt und mit deutlich mehr Vorlaufzeit.