Formula Student-Team startet in die Saison
Die Ziele für die Formula Student-Saison 2015 sind klar gesteckt: Mit dem Verbrennerrennwagen will das Global Formula Racing-Team (GFR) von DHBW Ravensburg und Oregon State University Siege einfahren, mit dem Elektrorennwagen soll es aufs Podest. Der Verbrennerrennwagen steht derzeit auf Platz 1 der Weltrangliste. Er hatte nun beim Rennen in Michigan seine erste Bewährungsprobe, mit Platz 2 sind die Studenten aus Über- und vom Bodensee hochzufrieden.
Zehn Strafpunkte waren schuld daran, dass die Siegesserie von zuletzt vier Siegen nun abgerissen ist; so hatte die Uni Graz am Ende die Nase vor. Wichtig war dem Global Formula Racing-Team aber vor allem eines: Dass das Konzept aufgeht. „Wir haben in diesem Jahr so vieles an dem Wagen verändert, wie schon lange nicht mehr“, sagt Meike Beck vom GFR-Teammanagement. Komplett neu sind in diesem Jahr das Chassis, die Suspension und das Aerodynamik-Paket. Warum so viele Veränderungen an einem Fahrzeug, das in der vergangenen Saison unschlagbar war und damit auf Platz 1 der Weltrangliste steht? „Wir wollen uns immer weiterentwickeln und zudem ändert sich auch das Regelwerk ständig“, erklärt Meike Beck.
Rund 120 Hochschulteams nehmen regelmäßig an den Rennen der Formula Student teil – regelmäßig behauptet sich das GFR-Team gegen die großen Hochschulen weltweit. 2014 etwa gewann GFR das renommierte Rennen in Hockenheim genauso wie die Rennen in Michigan, in Spielberg und in Barcelona. GFR ist mit zwei Rennwagen am Start – mit einem Verbrennermodell und seit 2011 auch mit einem Elektroboliden.
Das Besondere am Global Formula Racing-Team ist die Kooperation der DHBW Ravensburg und der Oregon State University. In Übersee wird der Verbrennerrennwagen zusammen gebaut, am Bodensee die Elektroversion. Die Autos sind eine absolute Koproduktion – auf beiden Kontinenten wird konstruiert, gebaut, beschafft, optimiert. Und schlussendlich ausgetauscht – ab Februar werden verschiedene Container über den Ozean geschickt. Auch die Studenten beteiligen sich am regelmäßigen Austausch, neben dem Auslandssemestern sind bei den Europarennen rund 25 amerikanische Studenten dabei. Ansonsten behelfen sich die Studenten mit Skype, die Teamsprache ist Englisch. Etwa 100 Studenten sind so über beiden Kontinenten vernetzt. „Wir arbeiten ein ganzes Jahr auf die Rennen hin zu. Wenn das dann belohnt wird, dann ist das ganz einfach ein tolles Gefühl“, sagt Meike Beck, sie studiert Maschinenbau am Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg.
Am DHBW-Campus Friedrichshafen bekommt der Elektrorennwagen derzeit seinen letzten Schliff. Er hat seinen ersten Auftritt Anfang August in Hockenheim. 2014 schaffte der Elektrorennwagen in Spielberg bereits mit einem Platz drei den begehrten Sprung aufs Podest. So soll es in diesem Jahr weitergehen. Bewährt hatte sich im vergangenen Jahr ein neues Motorenkonzept. Statt einem sorgen zwei Motoren für fahrdynamische Vorteile. Vor allem aber werden die Motoren auch dieses Jahr wieder eigens bei der Schweizer Firma Brusa Elektronik AG in Auftrag gegeben. Die Studenten konstruieren die Teile, gefertigt wird in der Schweiz in enger Absprache mit GFR. Neu in der aktuellen Saison ist, dass die Studenten vom Technikcampus Friedrichshafen erstmals Teile im eigenen DHBW-Leichtbaulabor fertigen konnten.