DHBW-Studenten möbeln Elektro-Oldie auf
Das wissen viele nicht: In den 50er, 60er und 70er Jahren hatte Dornier auch mehrere Stadtautos gebaut. Eines davon, der Dornier Delta II E, war sogar ein Elektroauto, von dem allerdings nur drei Prototypen entstanden sind. Ein Exemplar wurde nun vom Dornier Museum an Studenten vom Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg gegeben, sie wollen das Auto wieder fahrtüchtig bekommen.
„Die Umweltbelastung durch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ist untragbar geworden“, heißt es in einem Prospekt, das für den Dornier Delta II E Anfang der 70er Jahre wirbt. Ein Satz, wie er ähnlich auch aus einem Prospekt der heutigen Zeit Jahre stammen könnte. Heute ist die Elektromobilität in aller Munde. Und auch am Campus Friedrichshafen der DHBW tüfteln und forschen Studenten und Professoren in vielen elektromobilen Bereichen.
In den 70er Jahren mochte die Idee von Claudius Dornier jr. jedoch noch nicht so recht fruchten, nur drei Prototypen des E-Autos sind entstanden, auch der prominente Einsatz bei den Olympischen Spielen 1972 als Marathon-Begleitfahrzeug konnte daran nichts ändern. Die DHBW-Studenten wollen dem Dornier Delta nun allerdings ins 21. Jahrhundert verhelfen. Der Wagen hat bereits seinen Weg vom Dornier-Archiv an den DHBW-Campus gefunden. Ziel von Museumschef Berthold Porath ist es, dass der Elektro-Senior einmal an der Friedrichshafener Uferpromenade entlang surrt auf dabei auf das Dornier Museum aufmerksam macht. Und natürlich auf den innovativen Technikstandort Friedrichshafen samt seiner Firmen, der DHBW Ravensburg und den Museen.
Vor der Jungfernfahrt steht den DHBW-Studenten allerdings noch ein gutes Stück Arbeit bevor. Ihnen muss die Verbindung von alt und neu gelingen. „In dem Auto sind Teile verbaut, die ich so noch nie gesehen habe“, meinte Prof. Dr. Ralph Lux, der das Projekt betreut.
Einige technische Daten:
Baujahr 1971
Gewicht 546 kg / mit Batterie 946 kg
Motor 10,8 PS
Höchstgeschwindigkeit 60 km/h
Reichweite 60-100 Kilometer
Info: Wer den Dornier Delta II E in Augenschein nehmen möchte, kann dies bei der Langen Nacht der Technik am 8. Mai am DHBW-Campus im Fallenbrunnen tun.