Leichtbau ist die Spezialität des neuen DHBW-Studiengangsleiters
Der Leichtbau ist im Maschinenbau ein Feld, das Zukunft hat, in dem der Nachwuchs aber bisher erst spärlich extra ausgebildet wird. Eine neue Studienvertiefung im Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Leichtbau am Technikcampus Friedrichshafen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg möchte dies ändern. Neu als Studiengangsleiter hat nun Prof. Dr.-Ing. Holger Purol begonnen.
„Leichtbau wird immer mehr ein Thema werden“, ist sich Holger Purol sicher. Schon viele Jahre arbeitet und forscht er auf dem Gebiet. „Ideal“ findet er es daher, nun als Studiengangsleiter Maschinenbau/Konstruktion und Entwicklung, Leichtbau, an der DHBW Ravensburg Aufbauarbeit zu leisten.
Seit dreieinhalb Jahren lebt und arbeitet der 44-Jährige am Bodensee, mit Frau und zwei Kindern lebt er in Owingen. An den Bodensee kam er, als er bei der Firma Xperion die Produktionsleitung übernommen hat. Xperion baut vor allem Teile für die Luft- und Raumfahrt und ist mit seinen rund 70 Mitarbeitern in Immenstaad ansässig. In einer Branche also, in der der Leichtbau von jeher ein bestimmendes Thema ist.
Holger Purol hatte nach einer Lehre zum Industriemechaniker an der Universität Bremen Produktionstechnik studiert. Anschließend arbeitete er bei Airbus Bremen als Konstrukteur im A380-Programm. 2003 wechselte er an das Faserinstitut der Uni Bremen. Dort ging es um Prozesse und Strukturen für den Leichtbau mit Faserverbundwerkstoffen. Ein Gebiet, auf dem er schließlich promovierte. In der Zeit war der Leichtbau-Experte zudem beteiligt am Aufbau des so genannten CFK-Valley in Stade mit heute 500 Mitarbeitern. Ziel ist es, für den wachsenden Markt und Bedarf an Faserverbundstoffen ein Netzwerk aufzubauen.
Auch am Technikcampus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg kann er nun im Leichtbau Akzente setzen. Firmen wie ZF, Constellium aus Singen und Weber Automotive aus Markdorf schicken bereits Studierende. Neben dem Aufbau der Studienvertiefung soll am Campus auch ein Leichtbaulabor entstehen, an dem entwickelt und geforscht werden kann, und das die Möglichkeit für vielfältige Studienarbeiten bietet. Unter anderem können dort auch Teile für die DHBW-Rennwagen gefertigt werden, die äußerst erfolgreich in der Formula Student ihre Runden drehen.