Der Ruf von VW ist ramponiert
Im September kam heraus, dass Volkswagen bei der Messung des Schadstoffausstoßes seiner Autos manipuliert hat. Wie wirkt sich der Skandal auf das Vertrauen in Volkswagen und die Automobilbranche allgemein aus? Und gelingt es Volkswagen, den Schaden zu begrenzen? Diesen Fragen geht eine Studie des Zentrums für empirische Kommunikationsforschung (ZEK) an der DHBW Ravensburg nach. Mehr als 400 Personen machten bei der Umfrage mit.
Was natürlich nicht verwundert: Volkswagen hat massiv an Vertrauen verloren. In punkto Vertrauenswürdigkeit rangiert VW nur noch auf Platz 13 von den im Oktober meistzugelassenen Fahrzeugen in Deutschland. Die Spitze behaupten BMW, Mercedes und Audi. Bei einer Befragung vor zwei Jahren hatte VW beim Vertrauen noch ganz groß gepunktet. Man beachte: Audi als zur Unternehmensgruppe gehörende Marke kommt deutlich besser weg. Bei der Frage ganz allgemein nach dem Imageschaden durch den Abgas-Skandal sahen 32 Prozent der Befragten die Marke VW belastet, immerhin gaben 30 Prozent an, die gesamte Automobilbranche habe dadurch Schaden erlitten.
Informationen im Netz, eine Anzeigenkampagne, der Austausch von hohen Managern: Volkswagen handelt und verspricht zudem eine umfassende Aufklärung des Skandals. Noch als die Umfrage lief, weitete sich der Skandal allerdings aus – es wurde bekannt, dass VW zudem noch CO2-Werte geschönt hat. Wie glaubwürdig wird bei all dem das Bemühen um Aufklärung empfunden? „Voll und ganz“ sind 11 Prozent von der Ernsthaftigkeit überzeugt, 31 Prozent „eher schon“ und 23 Prozent „überhaupt nicht“ oder „eher weniger“. Was die Befragten sich wünschen ist zuoberst die „Offenheit beim Einräumen von Fehlern“, gefolgt von einer „Rückrufaktion“.
Fazit also: Derzeit ist der Ruf ramponiert. Richtig interessant wird es in sechs Monaten, dann will das ZEK die Umfrage wiederholen.
Konzipiert wurde die Studie vom Zentrum für empirische Kommunikationsforschung gemeinsam mit dem Studiengang Industrie an der DHBW Ravensburg, verantwortlich waren Prof. Dr. Udo Klaiber und Prof. Dr. Simon Ottler. Mehr als 400 Teilnehmer haben deutschlandweit online im November die Fragen beantwortet.