Wie VW und Helene Fischer bei den Umfragen punkten
„Im Fokus der Forschung: Menschen. Marken. Medien“: Unter diesem Titel öffneten sich beim Wirtschaftsforum Oberschwaben die Pforten des MediaLabs der DHBW Ravensburg. Die Besucher konnten die Ausrüstung des Media Labs wie Eyetracker oder Alterssimulationsanzug testen und erfuhren, was derzeit im Fokus der Markt- und Kommunikationsforschung an der DHBW Ravensburg steht.
Zum Beispiel der VW-Skandal. Bereits vor zwei Jahren wurde das Image der großen Autohersteller erforscht. Eine Befragung, die derzeit wiederholt wird, fast 400 Teilnehmer haben bereits mitgemacht, die Untersuchung läuft noch. „Wir können aber bereits erste Ergebnisse absehen“, berichtete Prof. Dr. Simon Ottler. Vor zwei Jahren hatte VW beim Thema Vertrauen noch ganz groß gepunktet, aktuell steht Volkswagen in diesem Punkt bei den 15 meistverkauften Automarken ganz am Ende der Liste. Das verblüfft kaum – interessant wird es wohl, wenn diese Befragung in sechs Monaten wie geplant wiederholt wird.
Erforscht wird dies am Zentrum für empirische Kommunikationsforschung (ZEK) der DHBW Ravensburg unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Ottler. Das ZEK stellt das Forschungsequipment zur Verfügung, das die Gäste an dem Abend auch testen konnten. Den Alterssimulationsanzug etwa, der vor Augen führt, wie mühsam es für Senioren ist, etwa im Supermarkt ans unterste Regal zu gelangen oder das Kleingedruckte auf der Packung zu entziffern – wichtige Erkenntnisse etwa für die Produktentwickler. Oder für die Hotellerie – bei einem Forschungsprojekt der DHBW Ravensburg im kommenden Jahr geht es darum, wie ein Hotelzimmer eingerichtet sein muss, damit man auch im Alter gut darin zurechtkommt.
Auch die Eyetracking-Ausrüstung kam an dem Abend zum Einsatz. Über diese Blickerfassung können zum Beispiel Internetseiten auf ihre Benutzerfreundlichkeit überprüft werden oder Anzeigen auf ihre Wirkung. Bei letzterem kommt zusätzlich ein Drehregler zum Einsatz, mit dem man Zustimmung oder Ablehnung signalisieren kann. Die Gäste erfuhren, dass ein TV-Spot für VW mit Helene Fischer aufgrund solch einer Überprüfung nie im Fernsehen gezeigt wurde. Bei Frauen fiel der Spot ziemlich durch, allesamt befanden die Testseher Helene Fischer als Hippie-Darstellerin eher unglaubwürdig.
Das Wirtschaftsforum Oberschwaben ist eine neue Veranstaltungsreihe, die monatlich stattfindenden Vorträge haben das Ziel, Interessierten Impulse und neue Sichtweisen zu wirtschaftlichen Themen zu geben.